Montag, 22. September 2014

Brot - Weltweit - wer nie sein Brot unter Tränen aß,

                                                          Wer nie sein Brot mit Tränen aß,
                                                          Wer nie die kummervollen Nächte
                                                          Auf seinem Bette weinend saß,
                                                         
Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte.

                                                           Ihr führt ins Leben uns hinein,
                                                           Ihr lasst den Armen schuldig werden,
                                                           Dann überlasst ihr ihn der Pein,
                                                           Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

                                                           Johann Wolfgang Goethe





In einer Welt, in der Menschen nicht mehr das Brot miteinander brechen, in einer Welt wo der Bruder, den Bruder auf Grund einer hasserfüllten Blindheit ermordet, ist uns etwas wesentliches verloren gegangen. Die Achtung die man dem Vater, der Mutter, dem Bruder, der Schwester, dem Ehepartner ....aber auch dem Freund, dem Nachbarn, dem Fremden an der Tür entgegenbringt.
Das Gastrecht, das in jeder Kultur von unermesslichen Wert war, ist uns im Zeitalter von Social Networks und jeder Form von medialer Reizüberflutung verloren gegangen. Die Welt zu Gast in unseren Räumen?
Das war sie, als wir den Reisenden, den Fremden willkommen hießen und in Gastfreundschaft mit ihm das Brot brachen. Aber die Fähigkeit jemanden zu empfangen und mit ihm unsere Speisen zu teilen ist in einer Neidgesellschaft, die alles be- und aufrechnet im Sumpf der Gier ersoffen.

Der Mensch braucht den Menschen und am Tisch trifft man sich, man redet und lernt einander zu verstehen. Menschen, die in Frieden miteinander das Brot brechen, miteinander essen....werden versuchen einander zu verstehen.

Wer wieder ein wenig über diese Wurzel lernen möchte, kann dies im Europäischen Brotmuseum in Ebergötzen bei Göttingen.



 
 Schon sehr martialisch, wie man den Bäcker bestrafte, der beim Brot betrog. Allerdings muss man sich vergegenwertigen welchen Wert Produkt und Handwerk zu jener Zeit noch hatten. 








Ich war mit meiner Tochter bereits im beginnenden Frühjahr dort, und habe mir im Herbst die kleine Tour inclusive jener Mühle, die Wilhelm Buschs Alter Ego "Max und Moritz" letzlich zum Verhängnis wurde, zum Geburtstag gewünscht. 




 
 Hier wird offensichtlich was der Müller zu Zeiten Wilhelm Buschs zu leisten hatte.....ein harter Beruf, der nicht eben viel Ansehen mit sich brachte. Die Müller waren zumindest im Mittelalter gesellschaftlich ausgegrenzt, oft wurde der Vorwurf laut, sie seien mit dem Teufel im Bunde und befleissigten sich  schwarzer Magie. Brachten sie dem Müller einen Sack Getreide , bekamen sie ein wesentlich kleineren Sack mit Mehl zurück. Einfachste Rückschlüsse waren da auf Seiten der Bauern nicht zu erwarten. Die Zeiten waren hart. Das Handwerk ebenfalls.


 
   

Wer einen interessanten Nachmittag im Herzen von Deutschland erleben möchte, sollte hier einkehren, er wird es nicht bereuen. Mit Heines Harzreise unterm Arm wird man feststellen, das sich nur wenig, wenig geändert hat....der Weg nach Göttingen ist nicht weit.
                                     
 
Lebet wohl, ihr glatten Säle!
Glatte Herren, glatte Frauen!
Auf die Berge will ich steigen,
Lachend auf euch niederschauen.


                                                     


Freitag, 19. September 2014

Sandwich - oder Tramezzini Brot?

Mal ganz grundsätzlich?





Tramezzini Brot!

Allerdings habe ich auf meiner Suche im Netz bisher nicht einmal das Glück gehabt auf ein Brot zu stoßen das der feinporigen Variante und dennoch fluffigen Variante des Tramezzini Brotes entspricht wie ich es so sehr liebe und man es eben auch braucht, damit das was im Brot versteckt ist nicht so schnell durchsuppt.

Nun hat Björn Hollensteiner damit begonnen, eine Reihe von Sandwich Broten zu backen, die dem was ich mir vorstelle schon nahekommen. Chapeau, mein Lieber!

Aber es immer noch nicht ganz das, wenn auch schon viel zufriedenstellender als alles was ich bisher in dieser Versuchsreihe gebacken habe.

Damit mal ein Eindruck entsteht wie so etwas aussehen sollte, haben wir hier ein Beispiel:

 
 
 
 
Der Buttermilch- Sandwich von Björn ist mir recht anständig gelungen und kommt nahe dran.
 






Ich habe das Rezept geringfügig abwandeln müssen, zum einen weil ich den Vorteig einen Tag länger im Kühlschrank hatte ( ich hab ihn schlicht vergessen!) Zum Anderen weil ich versehentlich Salz in eben diesen Vorteig hineingab. Nämlich die 7 Gramm aus einem anderen Rezept.

Heraus kam dann folgendes Rezept:

Vorteig:


 360 gr.                                                                                Weizenmehl   T65
360 gr.                                                                                Milch (zimmerwarm)
    3 gr.                                                                                Frischhefe ( Bioqualität)

    7 gr.                                                                                Meersalz
 
 
 
Hauptteig:
 
 
840 gr.                                                                                Weizenmehl T55
520 gr.                                                                                 Buttermilch
  48 gr.                                                                                 Zucker
  17 gr.                                                                                 Salz
100 gr.                                                                                 Butter
  15 gr.                                                                                 Frischhefe, ( Bioqualität)
 
 
 
Alles Zutaten des Vorteiges zu einem geschmeidigen Teig verrühren, abdecken und zwei Tage im Kühlschrank vergessen.
 
 
Nach zwei Tagen, entschiedenes "Awakaning" ( huch, da war doch was!) Vorteig aus dem Kühlschrank schrauben, Butter Zimmertemperatur annehmen lassen, Mehl sieben , Buttermilch mit Zucker und Hefe aufschwemmen, die Mischung zum Mehl geben, 3 Minuten langsam kneten, 3 Minütchen hurtig kneten.
 
Nun die Butter in drei Portiönchen in den Teig einkneten, je Portion Butter, eine Minute langsam kneten und wenn alles Fett herinnen ist, den Turbogang einlegen und das Salz hinzufügen und 2 Minuten Samba einlegen.
 
Nun darf der Teig für 45 Minuten ein geruhsames Päuschen in der Teigschüssel einlegen. Nach dem Päuschen wird der feine Herr auf einer bemehlten Arbeitsfläche anständig rundgewirkt und langgestoßen und in eine bereits gefettete Backform ( in eine große Backform oder in zwei kleine Formen) verbracht, dort verbringt er ( bei den momentanen Temperaturen) ca. 90 Minuten.
 
 
 
 
 
Den Ofen, (mit Stein!) heize ich eine Stunde von Backbeginn auf 250 Grad vor.
 
Nach der Gare, das Brot kurz mit Wasser besprühen und mit einem Mörderschwaden in den Ofen hinein. Der Schwaden verbleibt bis zum Ende der Backzeit, bei mir war das nach exakt 45 Minuten der Fall. Aber den Schwaden habe ich nach gut 15 Minuten ablassen müssen, da ich das Brot mit Alufolie vor einem Sonnenbrand beschützen müsste.
Nach dem Herausziehen mit Wasser abgestrichen, fertig.
 
Wieder mal, viel zu Früh angeschnitten........war geschmacklich toll, vielleicht gehe ich mit der Zuckermenge etwas runter.
 


 



                                                                           Bon Appetit!

Dienstag, 16. September 2014

Schokoladenkirschiges Glück - süsse Last bei wolkenverhangener Stimmung

Ich brauche bei diesem Wetter Zucker. Man schaut aus dem Fenster und könnte meinen der Himmel ist böse auf uns. Nein, nicht nur das kalt ist, kalt ist Okay. Es ist GRAU wie im November. HALLLOOOO! Altweibersommer?! Da steh ich FÜR! Mama braucht Sonnenschein und kein Selbstmordgraunasspieselkalt! Und dann spielen die im Radio auch noch dieses Lied:

 
 
Okay, ich nehme mir keinen Strick, ich fange an mit den Rührschüsseln zu klappern. Das baut Wetterfrust ab und überhaupt geht's mir gut und jammere mal wieder auf hohem Niveau. Reiß dich zsamma alte Frau!
 
Und so soll er aussehen, der kleine Racker, Mama Soulfood
 
 



Eigendlich bin ich die Königin der Löffelbiskuits. Kuchengrundmasse für Faule. Manmal ist dann aber so das einen die eigene Trägheit im vollen Lauf in den Allerwertesten tritt.

Gute Sachen brauchen Zeit und viele Schüsselchen, so auch dieses kleine Meisterwerk schokoladigen Glücks. Für den einen hat der Allmächtige den Geschirrspüler erfunden, mir hat er zwei fleissige, grobmotorische Händchen mitgegeben, denen es trotzdem immer mal wieder gelingt solche kleinen, lukullischen Genüssen anzufertigen.

Für Mamas Kuchen brauchst du:

    2  Gläser                                              Schattenmorellen , abgetropft
100 gr.                                                     braunen Rum mit 54 Umdrehungen (%)
175 gr.                                                     Löffelbiskuits, die dicken italienischen Dinger
185 gr.                                                     Butter, gesalzen und weich
    6                                                          Eier, XL
185 gr.                                                     Zucker, fein
100 gr.                                                     Mandeln, gemahlen ohne Haut.
  35 gr.                                                     Holländische Kakao
    1 Ms.                                                   Cylon Zimt

etwas Puderzucker                                  

zum abstäuben.


Die Schattenmorellen geben wir in ein Sieb und lassen sie für mind. 2 Stunden abtropfen.
Löffelbiskuit mit den Händen zerbröseln und mit dem Rum begiesen. Es dürfen durchaus noch Stücke sichtbar sein , ebenfalls zwei Stunden im Rum Gelage feiern lassen, bis sie voll sind.

Dann heizen wir den Ofen schon mal auf 175 Grad vor und fetten unsere Springform ( 26 cm).

Die weiche Butter ins Rührschüsselchen und mit dem Zucker fein aufgeschlagen....schaumig im Kuchendeutsch.
Wir schlagen nun Ei-chen für Ei-chen auf, das Eigelb jeweils zur Butter, das Eiweiss separat, wir brauchen es noch.

Die Eigelbe geben wir jeweils EINES hintereinander zur zuckrigen Butter und schlagen es kurz in der Masse glatt.
Wir mischen wiederum in einem separten Schüsselchen, die gemahlenen Mandeln mit dem Kakao und dem Zimt und schlagen in einem weiteren Schüsselchen das Eiweiss hübsch steif.

Nun mischen wir im Wechsel ( mit dem Kochlöffel) die Kakao-Mandel-Zimt Mischung und die versoffenen Löffelbiskuits und unter unsere bis dahin noch unberührten Butter-Zucker-Eierteig. Schön unterrühren.
Es folgt der Eischnee, der ebenfalls untergehoben werden will.

1/3 dieser Teigmischung findet nun seinen Weg in die gefettete Springform.

Der Rest geht nun eine Liebschaft mit den Kirschen ein und wuppt auf den von Kirschen bislang unberührten Teig in die Springform hinein.

Und nun hinein in den Ofen mit dem schokoladigen Glück, wir backen ca. 60 - 65 Minuten bei 175 Grad auf mittlerer Schiene und decken nach ca. 45 Minuten unseren Schokokirschkönig mit einer Alufolie ab. Wir wollen ja nicht das er sich eine Sonnenbrand holt.

Nach Ablauf der Zeit müsste er so aus dem Ofen kommen:





 Das ist natürlich Quatsch, er kommt nicht schon mit der Puderzuckerschneedecke aus dem Ofen, dafür müsst ihr Sorgen wenn er abgekühlt ist.

                                                     
                                                 Mein kleines Stückchen Glück....


                                                                 Bon Appetit!

Montag, 15. September 2014

Paillasse de Lodêve - aus der Zauberwelt des Dietmar Kappl

Dietmar Kappls kleine französische Boulangerie zaubert Rezepte, die für Menschen wie mich - mit einem Haushaltsbackofen, einer Schale mit Lavasteinen und ganz viel gutem Willen - nachzubacken sind. Die eine gewisse Gelingsicherheit, gepaart mit einem Geschmackerlebnis mit sich bringen.


In diese Paillasse habe ich mich verliebt.  Ein Brot, die so stimmig ist wie Region , wie das Languedoc. Es rauh und hart, anderseits lieblich mit dem Duft der Küstenstädte im Frühling.

So ein Brot spiegelt auch immer den Charakter der Menschen wieder, die es backen und geniessen.
Sicher keine leichtfüssigen Menschen, sehr geerdet und heimatliebend.....etwas knorrig, so wie ihr das Brot das den Namen ihrer Stadt trägt.

 
 
 
Ein Brot nur das mit einem Stück gutem  Käse und einem guten Wein aus der Region, jedem Sternemenue den Rang abläuft.  Sehr ursprünglich, mit feinen Aromen.
 
 
 
 
 
Ein wenig Vorbereitung ist der Garant für einen guten Erfolg. Gutes Brot, braucht Zeit.
 
 
Hier kommt dann mal wieder ein schöner Weizensauer zum Einsatz, wie folgt:
 
100 gr.                                                                       Wasser
  50 gr.                                                                       Weizenmehl  T80
  50 gr.                                                                       Weizenmehl  T65
    5 gr.                                                                       Weizen Anstellgut

gut miteinander verrühren und ca. 15 - 18 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.
Bei mir waren das mit MUSS 18 Stunden. Ist nicht gerade warm zwischen Harz und Heide.


Nächster Tag, der Hauptteig ( bissi wie in einem Theaterstück, 2. Akt, erster Aufzug!)

205 gr.                                                                         reifer Weizensauer
500 gr.                                                                        Weizenmehl T65
350 gr.                                                                        Wasser, zimmerwarm
  15 gr.                                                                        Meersalz
    3 gr.                                                                        Frischhefe, Bioqualität

Den  reifen Sauerteig im Anschüttwasser aufschwemmen,
Mehl sieben und die Sauerteigmischung zum Mehl geben, mit einander vermengen und ungefähr 30 Minuten abgedeckt zur Autolyse stehen lassen.

Nützlicher Hinweis der Bloggerin Tosca:

Autolyse Die Autolyse ist in der Fachsprache ein Nullteig. Hier wird lediglich Mehl, Vollkornmehl oder feiner Schrot mit Wasser oder anderer Flüssigkeit vermischt und 1 - 2 Stunden oder länger zum Quellen gelagert. Damit wird nicht nur Wasser gebunden, sondern es wird auch eine bessere Knetbarkeit  und Verkürzung der Knetzeit des Teiges erreicht.


Nach der Autolyse , also eine halbe Stunde später fügen wir , zunächst die Hefe hinzufügen und 8 Minuten auf niedriger Stufe kneten, dem folgt nach den 8 Minuten das Salz und eine rythmische Sportgymnastik für den Teig auf Stufe 3 und zwar solange bis sich der Teig von der Schüssel löst.
Obacht nicht überkneten, aber darauf achten das der Klebereiweiss, das teuflische Gluten gut ausgeknetet ist.

Diesen unseren "Hübschen" legen wir nun in eine geölte Wanne und lassen die Hefe ihr gasiges Werk vollbringen....wir lassen sie in 60 Minuten "anspringen", alle 20 Minuten unterziehen wir den Teig einem Stretch and Fold Zyklus, das tut ihm gut und lässt ihn nett ausschauen.

Dieses Video zeigt die Technik, nicht unsere Paillasse, aber einen Teig mit hoher Hydration, also einen Teig, der weich ist, als das übliche Kastenweissbrot.



Nach dem ausgiebigen "Stretch and Fold" wandert unser Teig zum wohlverdienten Schläfchen in den Kühlschrank, dort geht er für 12 bis 15 Stunden in den Kälteschlaf.

Am nächsten Tag ist der Backofen inclusive Stein mit 250 Grad bereits auf Touren gebracht. Also unbedingt rechtzeitig das Wunderwerk der Technik anschalten.

Den Teig vorsichtig auf eine bemehlte Arbeitsplatte kippen, mit den Händen ebenso vorsichtig zu einem Rechteck drücken. Dann mit der Teigkarte in drei gleich große Teile cuten. Jeden dieser Drei, mind. 2 Mal gegengleich drehen...mit einmal nachfassen klappt das.

Die drei Schönheiten auf die Schaufel und von der Schaufel auf den Stein. Einen artigen Schwaden mitschicken und in ca. 30 Minuten durchbacken. Währenddessen die Temperatur sukzessive auf 235 Grad senken.
 
Herauskommen müsste dann folgendes:
 


Und im Anschitt. ( Mehlkäfer ist stolz wie Bolle!)




Die sind leider nicht sonderlich alt geworden, so das ich hinsichtlich der Frischhaltung nichts zu sagen vermag. Sie haben die Tag nicht überlebt.
 
 
 
 
                                                                       Bon Appetit! 

 
 
 
 




 

 






 
 
 

 

Samstag, 13. September 2014

PASTÉIS DE NATA - Vanillepastetchen aus Portugal oder "Liebe geht immer durch den Magen!"

 
Bei diesem Wetter hängt Frau dem Schietwetter Blues nach... malerisch läd der Fado zum tränenreichen Abschied von der Welt ein:



....zückt die Sacktücher, heult ins Laken und ran an die Zuckerschüssel, her mit den Eiern, an die heimischen Mehlsilos.....und auf geht`s ...........

Portugals Ode an die Liebe, an die Lebensfreude.

Pastéis de nata




Wir brauchen zunächst mal Blätterteig, den wir im besten Fall selbst klöppeln....nach einem Rezept von Björn Hollensteiner. Wer weder Lust noch Muße hat, hält sich an die Kühltheke des Supermarktes ...und kauft da entsprechend ein. Nur eines vorneweg, der Selbstgemachte reisst es raus und ist qualitativ weit über dem "Fertigen" anzuordnen. Also einfach mal trauen, ist so schwer nicht.

Wir brauchen

2   gut gefettete Muffinbleche mit mind. je 12 Mulden und eine kleine Gasbrenner ( so einen Küchenlötkolben)
Einen auf 225 Grad ( Ober-und Unterhitze) vorgeheizten Backofen.


500 gr.                                   Blätterteig ( vorher auch immer...)


der Blätterteig wird auf einer bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dünn ausgerollt und mit Hilfe eines runden grosses Ausstechers werden etwa tassengrosse Kreise ausgestochen und in den Muffinmulden hochgedrückt.  Die Form zwischenzeitlich im Kühlschrank parken.

Die Vanillecreme:

700 gr.                                  Vollmilch
    2 Teel.                               Ceylon Zimtpulver
    2                                        Vanilleschoten
    2 Teel.                                Butter
325 gr.                                   feinster weisser Zucker
    7                                         Eigelb (M)
    1                                         Ei  (M)
    1 Schnapsglas                    43er Vanillelikör
    6 Essl.                                Patisseriemehl ( ersatzweise Weizenmehl T 405) , gehäuft
 1/4 Teel.                               Fleur de Sel
    4 Essl.                                brauner Zucker



Als allerersten vermischen wir gründlich den Zucker mit Zimt und Mehl.

Die Eigelbe und das ganze Ei und den Likör in einem seperaten Topf verquirlen.

In die Milch geben wir die Butter und das aus den Vanilleschoten ausgekratze Mark unserer Vanilleschoten und bringen diese Vanillemilch zum kochen.
Wir ziehen den Topf kurz von der Flamme und lassen unter heftigem rühren die Zucker-Zimt-Mehlmischung in den Topf rieseln ( vier Hände müsste man haben !).
Nun den Topf wieder auf die Flamme und die Creme dick aufkochen lassen, dabei immer weiterrühren und nicht ansetzen lassen. Sobald die Creme dick anzieht von der Flamme nehmen und
10 Minuten abkühlen lassen.

Nach den 10 Minuten sorgsam die Eier unterschlagen.

Nun ist es an der Zeit, die im Kühlschrank geparkten Muffinbleche aus dem Kälteschlaf zu wecken.
In die Mitte einer jeden Mulde füllen wir nun die Creme....die sich prima giessen lässt.



Und nun hinein in die Hitze des Backofen.....auf 225 Grad gut 14 bis 15 Minuten backen.



Nach dem Backen kurz auskühlen lassen, die Pastetchen aus der Form lösen, mit etwas braunem Zucker bestreuen und mit dem Lötkolben abflämmen, so das der Zucker karamelisiert.
Aber Vorsicht, nicht die Bude abfackeln.



Diese kleinen Törtchen hat der Himmel....................nein, vielleicht doch der Teufel erfunden. :D





                                                                    Bon Appetit!





   

Donnerstag, 11. September 2014

Was es so alles schon gab...

Ich habe hier mal ein paar meiner Backwerke der jüngeren Vergangenheit zusammen getragen... Nur die Fotos mit Rezeptlinks...

Links ein Buttermilchtoast, rechts eine Münsterländer Landkruste.

Türkische Fladenbrötchen nach Ketex

Baguettebrötchen

Rustikale Morgenbrötchen

Franzbrötchen

Bürlis als Bergische Knüppel, teilweise mit Schwarzkümmel

Kasseler

Marlas Kaisersemmeln

Mediterranes Landbrot

Links ein Paderborner, rechts eine weitere Münsterländer Landkruste

Schneebrötchen

So, das soll einfach mal ein kleiner Überblick sein, was ich alles schon verbrochen habe...








Knoblauchbaguettehälften Block House Style

Neben dem Backen ist ein weiteres Hobby von mir LARP, also Live Action Roleplaying. Für die, die nicht wissen was das ist: LARP.
Dort bespiele ich auch eine Rolle, die von Beruf Bäcker, Pralineur und Parfümeur ist. Lustigerweise habe ich mir diesen Charakter schon vor mehreren Jahren, lange bevor ich das erste mal selbst was gebacken habe, ausgedacht. Da am Wochenende wieder eine Larpveranstaltung ansteht und ich als Bäcker endlich mal was beim Spielen verkaufen möchte, war ich auf der Suche nach einigen Dingen, die ich dafür backen kann. Das Ganze sollte "Snack-Charakter" haben, nicht zu groß und schnell auf die Hand... Dabei dachte ich unter anderem an die tollen Knoblauchbrote von Block House. Die schmecken ganz toll und sollte auch selbst machbar sein.. Wer die nicht kennt:


Somit ein Testlauf, ob das bis zum WE klappt. Zuerst muss ein Baguette her. Ich habe mich für ein Rezept entschieden, das ohne lange Teigführung auskommt, da ich wahrscheinlich recht viel in relativ wenig Zeit backen muß. Es ist das Rezept, nach dem ich zum ersten Mal im Leben Baguette gebacken habe... Und muss gestehen, daß es damals ziemlich in die Hose ging! Der Teig was dermaßen flüssig, daß ein effektives Wirken unmöglich war...


Trotzdem habe ich mich erneut rangewagt... und bin diesmal mit dem Ergebnis sehr zufrieden: Baguette für Kurzentschlossene.
Allerdings habe ich das Rezept angepasst. Einerseits wollte ich keine sechs Baguettes und dann sollte der Teig nicht wieder so weich werden.
Den Vorteig habe ich - abgesehen von obligatorischen Teelöffel Levieto Madre -  so übernommen, nur die Mengen halbiert:

150 gr. Weizenmehl 550
100 gr Wasser
3 Gramm Hefe
1 Tl. Levieto Madre

Vermengen (hab ich diesmal von Hand gemacht, da kein Mixer momentan) und abgedeckt 2 Stunden stehen lassen.






Anschließend den Hauptteig. Auch hier halbe Mengen und leichte Modifikationen zum Rezept:

365 gr. Mehl
230 gr. Wasser
24 gr. Weizenanstellgut
14 gr. Roggenanstellgut
3 gr. Hefe
6 gr. Bohnenmehl
11 gr. Salz
1,5 Tl. Honig
1 Tl. Levieto Madre

Alle Zutaten bis auf das Salz und den Vorteig verkneten, das Salz nach Hälfte des Knetvorgangs hinzugeben. Ich habe hier das erste Mal auf die Rührfunktion des Brotbackautomaten meiner Frau zurückgegriffen (weil eben kein Mixer) und das Teigergebnis was toll. 90 Minuten in einem verschlossenen Gefäß stehen lassen, Strecken und Falten nach ca. der Hälfte der Zeit.


Anschließend in drei etwa gleich große Zylinder formen und 20 Minuten entspannen lassen.


Nun zu Baguettes formen und etwa eine Stunde im Backleinen ruhen lassen. Danach auf ein Baguettebackblech geben und baguettetypisch einschneiden.
Der Backofen wurde mit Ober-/Unterhitze zuvor unter Schwaden auf 250°C vorgeheizt.


Ich habe die Schwaden nach ca. 10 Minuten abgelassen und den Ofen auf 225°C runtergeregelt. Nach weiteren 15 Minuten habe ich das Baguette aus dem Ofen genommen und nochmal mit Wassernebel besprüht. Optisch war das Ergebnis nicht mit dem vom ersten Mal vergleichbar:



Im Anschnitt zeigte sich das Brot wie folgt:


Nun das Verfeinern: Ich habe die Baguettestangen halbiert und die Endstücke weggeschnitten (und verputzt), dann der Länge nach aufgeschnitten. Für den Knoblauchbelag habe ich eine Aioli-Creme gewählt, die ich auf den Brothälften verstrichen habe. Dann nochmal bei 250°C 7 Minuten in den Backofen. Ergebnis passt optisch wie geschmacklich. Dieses Wochenende beim Larpbäcker Ihres Vertrauens für zwei Kupfer je Stück erhältlich!