Sonntag, 26. April 2015

Meine erste Torte

Nach langer Pause mal "something completely different": Ich versuche mich zum allerersten Mal an einer Torte. Die Ex-Freundin meines Schwagers hat kürzlich ein Tortenrezept auf Facebook gepostet, das ich auch unbedingt ausprobieren wollte. Es handelt sich dabei um eine soganannte "After-Eight"-Torte. Wie so oft in meinem Backleben ist es ein ausgesprochen simples Rezept, aber man sollte ja eh klein anfangen. Für die Torte braucht man:

Einen Wiener Tortenboden
1000 ml Sahne
Eine Packung After Eight (oder ähnliche Schoko-Minz-Täfelchen)
8 Päckchen Sahnesteif
2 Päckchen Vanillezucker
1 Teelöffel geriebene Zitronenschale

Und da das hier ein Backblog ist, wird der Wiener Boden natürlich selbst gebacken und nicht gekauft!

Hierfür brauchen wir:

8 Eier (Größe M)
250 gr. Zucker
270 gr. Mehl 405
30 gr. Speisestärke
80 gr. zerlassene Butter

Zunächst verrühren wir die Eier mit dem Zucker, bis eine helle, cremige Masse entstanden ist. Dann siebt man Mehl und Speisestärke hinzu. Nachdem auch dies vermengt wurde, hebt man schließlich die flüssige Butter unter.


Die Teigmasse in eine 28er Springform geben und in den auf 180°C vorheizten Ofen geben.


Nach 30 bis 35 Minuten aus dem Ofen nehmen (evtl. Stäbchenprobe). Der Kuchenboden sollte goldbraun sein. Den Boden auskühlen lassen.


Nun beginnt die eigentliche "Tortenarbeit". Der Boden wird zweimal durchgeschnitten, so daß man sozusagen 3 Böden erhält, die einzelnen Tortenschichten.


750 ml Sahne mit 6 Päckchen Sahnefest steif schlagen. Nun zu der größte Sauerei: 16 Minztäfelchen kleinhacken, dann unter die Sahne rühren.



Die Masse zu einem Drittel auf den ersten Boden glatt verstreichen, den zweiten Boden aufschichten, das zweite Drittel der Sahneminzmasse darauf verteilen und diesen Vorgang mit dem dritten Boden wiederholen.




Dann die Torte für ca. 2 1/2 Stunden kalt stellen.


Nach der Entnahme aus dem Kühlschrank die verbliebenen 250 ml Sahne mit den zwei übrigen Sahnesteif, dem Vanillezucker und der Zitronenschale aufschlagen. Zwei Drittel der Masse werden rund um den Tortenrand und auf der Oberfläche verstrichen. Den Rest der Sahne mit einer Spritztüte als Rosetten auf der Torte aufbringen, jede Rosette mit einer halben Schoko-Minz-Tafel verzieren. Bis zum Verzehr kalt stellen.


Optisch und geschmacklich bin ich für einen Erstversuch sehr zufrieden!
Für die Kalorienbewußten: Sorry, ich habe nach zwei Millionen Kilojoule aufgehört zu zählen! Trotzdem: Viel Spaß beim Verputzen!
































Sonntag, 19. April 2015

Aus der Rubrik: Nachgebacken - MediterranesTopfbrot nach Dietmar Kappl

Topfbrote haben es mir angetan. Und Dietmar Kappls Rezepte sind so gelingsicher, das es auch für einen Anfänger gut bewerkstelligen ist.

Sein "Mediterranes Topfbrot"  <--klick hier, ist ein echter Hingucker.

... das was mich an diesem Rezept neben der tollen Optik so reizt, ist die Möglichkeit den Teig durch die Zugabe von Kräutern und Gewürzen noch wertiger zu machen.

Mit Bärlauch

...mit Gundermann



 
 
mit Portulak
 
 
 
 
Für den Weizensauerteig benötigen wir:
 
70 gr.                                                      Weizenmehl T 1050
70 gr.                                                      Wasser 35°C  
  5 gr.                                                      Weizenanstellgut
 
 
alle Bestandteile gut miteinander verrühren und bei 28 Grad 15 Stunden reifen lassen...
 
einen hübschen Vorteig aus:
 
 
120 gr.                                                      Weizenmehl T 550
120 gr.                                                      Wasser 30°
    2 gr.                                                       Frischhefe


miteinander verrühre und für 15 Stunden bei Zimmertemperatur reifen lassen.


Am nächsten Tag ...

Vorteig
Weizensauerteig


370 gr.                                                      Weizenmehl T 1050
370 gr.                                                      Weizenmehl T  550
  20 gr.                                                      Fleur de Sel
    5 gr.                                                      Hefe
450 gr.                                                      Wasser
  25 gr.                                                      Olivenöl, extra vergine (kaltgepresst)

Kräutlein nach Wahl

Bast.

Jeder Wald bietet hier eine reichliche Auswahl. Nur lasst die Hände vom Ahornstab



der Herbstzeitlosen


 
 
und Maiglöckchen
 
 
 



Bärlauch fasst sich anders an, riecht anders ....trotzdem Obacht. Hier kann ein Fehler fatale Folgen haben.


Die Würze der Kräuter ist schon einzigartig und in ihrer positiven Wirkung ....schon besonders....

Alle Zutaten bis auch das Olivenöl und die Kräuter für 8 Minuten auf langsamer Stufe vermischen. Danach 3-4 Minuten auf schneller Knetstufe eine kleines Tänzchen wagen bis sich der Teig geschmeidig von der Schüssel löst. Nun das Olivenöl zugeben und nochmal auf langsamer Stufe einkneten.

Eine Teigruhe für 45 Minuten ist für den Teig eine Erholung, für uns aber auch...
 
 
 
nach dem Schönheitsschlaf, auf eine mit Roggenmehl bestreute Platte kippen und in zwei Laibe teilen, rund wirken, LOCKER ( was ich dummerweise überlesen hatte) mit dem Bast einschlagen und ins Gärkörbchen legen. Gut abdecken und für mind. 5 Stunden in den Kühlschrank geben.
 
Den Ofen MIT TOPF UND DECKEL auf 250 Grad aufheizen. Das kann schon mal etwas dauern.
 
Den Teig aus dem Gärkörbchen direkt in den Topf kippen, Deckel wieder drauf und für 15 Minuten bei 250 Grad anbacken, dann die Temperatur auf 200 Grad herunterregulieren.
Danach den Deckel abnehmen und bis zur gewünschten Bräune fertigbacken.
 
 
Dietmar, dir vielen Dank für das schöne Rezept. Das habe ich sicherlich nicht zum letzten Mal gebacken.
 
 
                                                        
 
 
 
 


Neues aus meiner Cheesecake Factory - Limone-Mascarpone Tassenkuchen, neudeutsch "Cupcakes" für meine DLRG Hasen.

Wenn man Schwimmer glücklich machen will, backt man ihnen etwas möglichst Gehaltvolles. Etwas,  das man ohne Teller und Gäbelchen, direkt auf den noch feuchten Pfötchen ins Mäulchen befördern kann. Eine einfache Lösung sind die Tassenküchlein - und NEIN - nicht die überaus widerwärtigen Fertigpulverdingens des Dr. "Duweisstschonwer" , die in der Mikrowelle gebacken werden. Wer Kuchen in der Mikrowelle backt gehört "gedöpt"....in der Oker, gleich hinter der Preussag!

 
 
 
Wir backen anständig, in einem Ofen bei 175 Grad. In kleinen Papierförmchen weil die zum einen der Schwimmer Händchen sauber halten und zum anderen der fleissigen Bäckerin die Arbeit erleichertert. Gibt ja schon richtig hübsche Papierförmchen, gelle!
 
 
 
Wir benötigen für 20 kleine Tassenküchlein:
 
 
200 gr.                                                    Süßrahmbutter, zimmerwarm
200 gr.                                                    Brousse du Rove, (ein französischer Frischkäse)
300 gr.                                                    feinster Haushaltszucker
250 gr.                                                    Patisseriemehl, alternativ 405er Weizenmehl 
   2 Teel.                                                 Bio Weinsteinbackpulver
   1 Teel.                                                 Backnatron
   1 Prise                                                 Fleur de Sel
Abrieb und den Saft  einer großen Biozitrone
 
Butter und Brousse du Rove, Zitronenabrieb und Saft, mit dem Zucker, Salz und den Eiern weißcremig aufschlagen. Patisseriemehl mit dem Weinsteinbackpulver und dem Backnatron mischen und unter die Ei-Frischkäsecreme heben.
 
 
In die Papierförmchen füllen, im auf 175 Grad vorgeheizten Ofen gut 25 Minuten abbacken.
Gut auskühlen lassen.
 
Nun wenden wir uns der Mascarpone- Limonencreme zu.
 
Eine Limone ist in diesem Fall immer eine Amalfi- Zitrone (andere Bio Zitronen tun es zur Not auch!)
 
Du brauchst ....neben der wundervollen Amalfi Zitrone noch
 
  80 gr.                                                     Süßrahmbutter, zimmerwarm
400 gr.                                                     Mascarpone
300 gr.                                                     Puderzucker, gesiebt
Abrieb                                                     einer Amalfi oder Meyer Zitrone
 
 
Alle Zutaten glattrühren und für eine gute halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
 
Hernach die Creme auf die Tassenküchlein streichen und mit etwas Zitronenzesten oder Abrieb bestreuen.
 
Ein Vorbote des zu erwartenden Sommers, mit seinem einzigartigen Geschmack und Duft eine Verheißung auf einen wundervollen, warmen, duftenden, leicht daher tänzelnden Sommer ...mit gutem Essen, einem ebenso guten Wein, vielen lieben Freunden und einem sonnigen, friedvollen Herzen.
 
 
 
 
                                                                     Bon Appetit!
 
 
 
 


Donnerstag, 16. April 2015

Neues aus meiner Cheesecakefactory: Don Carmines kleines Käsekuchenglück!

Immer wenn ich krank oder traurig bin, brauche ich Käsekuchen....andere schlagen sich die Hüften mit Eiscreme oder Schokolade voll. Ich brauch Käsekuchen.
Und ich brauche dann einen Käsekuchen, der mich schon bei ersten Bissen glücklich macht. Mein kleines Stück "Happiness" ist, wie könnte es sein , das Produkt einer Verschmelzung zweier Kulturen.

New York Style ist ja hinlänglich jedem bekannt, die Variante aus "Little Italy" wohl dann doch nicht jedem, zumindest nicht in Deutschland. Und das, obwohl das hier des Käsekuchens Heimat schlechthin ist.
Das fängt doch schon bei der Auswahl der Zutaten an.

Bei uns gibt es Quark....dem Wort allein gebricht es doch schon an der Sinnlichkeit... die so ein Käsekuchen  mitbringen muss.

Mascarpone , Ricotta.....allein die Worte klingen schon wie Musik, da ahnt man schon das es nur die blanke Posesie für die Zunge sein kann, oder?





 
 
Für vier kleine Cheesecakes benötigst du zunächst mal vier kleine Springformen mit einem Durchmesser von 12 cm.
 
Grosses Glück für mich. Die hatte ich mal von meinem liebreizenden Töchterlein geschenkt bekommen. Gute Gelegenheit, die Springformen zu erproben,
 
 
Für den Boden brauchen wir:
 
250 gr.                                        Patisseriemehl  alternativ 550er Weizenmehl
100 gr.                                        Ricotta
100 gr.                                        Süssrahmbutter
200 gr.                                        Puderzucker
    1 Teel.                                    Fleur de Sel
 
 
alle Zutaten sollten zimmerwarm sein.
 
Wir heizen die Feuerstelle auf gute 225 Grad vor. Bebuttern die Förmchen oder betrennsprayen sie heftig ...um sie dann mit Mehl zu bepudern.
 
Nun verkneten das Mehl, die Ricotta, die Butter, den Puderzucker und das Salz flink zu einem hübschen homogenen Teig, der sich ebenso hübsch und willig in vier Teile teilen lässt und mit geschickten Finger zu einer Cheesecake Crust geformt wird. Wir klöppeln den Teig diffizil und innig in die Förmchen....fast wie früher im Sandkasten, nicht wahr?!
An den Ränder drücken wir den Teig geschickt nach oben, so das er bis zum Rand gelangt. das sollte dann in etwa so , oder hübscher aussehen:
 


Jetzt geht es an überaus verlockende Innenleben unserer kleinen Cheesecakeengelein...

Wir brauchen hierzu:

900 gr.                                          Ricotta
200 gr.                                          feinster Haushaltszucker
  50 gr.                                          Patisseriemehl, alternativ 550 Weizenmehl
    4                                               Eier ( M )
  1/2 Teel.                                     Fleur de Sel
120 ml                                          Zitronensaft
     1 Teel.                                     Vanille Extrakt
Abrieb einer Zitrone

Tip am Rande, bittet euren Obst und Gemüsehändler euch Amalfi Zitronen zu besorgen. Die sind etwas teurer, allerdings ist das hinsichtlich Duft und Geschmack ein Unterschied wie er wohl größer nicht sein könnte, zu dem was üblicherweise so in den Supermärkten ausliegt. Wer in Biosupermärkten einkauft könnte Glück haben, Denn`s führt soweit ich informiert bin, hin und wieder Amalfi Zitronen.

Alle Zutaten der Creme mit dem Schneebesen gekonnt aus dem Unterarm verrühren....Schneebesenakrobaktik. Die einen bekommen einen Tennisarm, ich leide hin und wieder an einem mehr oder minder schweren Schneebesensyndrom rechts unten.....

Wenn die Masse schön glatt ist, füllen wir sie vorsichtig bis zum obenen Rand der Förmchen und schieben sie für ca. 20 Minuten in den vorgeheizten Backofen.
Wir belassen sie nach dem Backen noch für gut eine 3/4 Stunde  bei geöffneter Backofentür dort.
Anschneiden kann man die kleine Herzchen erst wenn sie vollständig ausgekühlt sind.




Wenn sie kalt sind kann sie nach Gusto dekorieren....Erdbeeren eigenen sich hervorragend....






Dazu einen Limoncello und das Leben ist schön.....






                                                                  Bon Appetit!



Rezept angelehnt an Marc Grossmans großartiges Kochbuch "New York - Die Kultrezepte", erschienen im Christian Verlag. ISBN-13: 978-3-86244-382-6
http://www.christian-verlag.de/titel-44382-new_york_865.html








Samstag, 28. März 2015

Persische Challah - mit Safran

Ja, auch in Persien hatte es ein lebendiges Judentum, mit einer reichen Tradition und einer spezifischen Esskultur. In Persien gibt es den wohl weltweit besten Safran. Sinnvoll also ihn als Würzmittel den Speisen beizugeben.
Unvergleichlich in seiner Wirkung im Shabbatbrot - den Challot.


Man erwartet ein süsses Gebäck, ähnlich dem was üblicherweise an Ostern in Zopfform allenorten angeboten wird. Dem ist es gegebensfalls ähnlich, geschmacklich allerdings trennen beide Gebäcke Welten.

Das was sephardisches und orientalisches Judentum kulinarisch von dem des osteuropäischen, askenasischen Judentum unterscheidet, ist die Vielfalt, der Reichtum an Gewürzen, Geschmäckern , Farben , Düften.

Hier nachzubacken macht Freude, die ich gerne teilen würde.

Du brauchst dringend echten Safran, der Preis spricht da leider eine beredte Sprache muss aber unbedingt sein.



Für eine Challah und 15 Brötchen a 80 Gramm benötigst du folgende schöne Dinge:

1100 gr.                                          Gelbweizenmehl Typ 550
  380 gr.                                           Wasser ,
  115 gr.                                           feinen Haushaltszucker
    20 gr.                                           Frischhefe
      1 Teel.                                       Gluten
   0,5 gr.                                           persischen Safran
      4                                                Eier ( L ) , plus
      2                                                Eigelbe, plus
      1 Essl.                                       Sonnenblumenöl
    25 gr.                                          kaltgepresstes Olivenöl ( extra vergine )
    12 gr-                                          persisches blaues Salz oder Fleur de Sel
  100 gr.                                          Zitronensaft
                                                       Abrieb einer großen Zitrone,
                                                       ( wer kann, sollte sich eine Amalfizitrone besorgen, es lohnt sich)
Nach Gusto Sesamsaat Schwarzkümmel oder Mohn


Die Hefe im Wasser lösen, einen Teil des Safran im Mörser zerreiben und mit einigen Fäden der Hefemischung hinzufügen, mit etwas Mehl bestäuben und 15 Minuten anspringen lassen.
In der Zwischenzeit die 4 Eier mit dem Öl und dem Zitronensaft aufschlagen.
Das Mehl mit dem Teelöffel Gluten und dem Zitronenabrieb der Hefemischung hinzufügen und für 7 Minuten auf kleiner Stufe vermischen. Dann die Betriebsgeschwindigkeit vom Slow Fox auf den Quick Step erhöhen...und löffelweise die Eiölmischung hinzufügen. Mit hinzufügen des Salzes solange tanzen lassen bis ein glatter, hübsch glänzender Teig entstanden ist. Zu einer Kugel wirken und solange ruhen lassen bis sich die Kugel verdoppelt hat. Das kann je nach Witterung und Temperatur schon mal bis zu 3 Stunden dauern ( kann... muss nicht!)



Dann teilt man 15 Teigbällchen a 80 gr. ab.....und formt aus dem Rest unsere Challah, in dem wir ein auf und absteigendes Gitter legen und die Enden unterschlagen.
Nochmals für mind. 45 Minuten rasten lassen.


Den Ofen auf gut 250 Grad Ober - und Unterhitze vorheizen.
Kurz vor dem Backen, die beiden Eigelbe mit dem Esslöffel Öl verschlagen und das Gebäck damit einstreichen. Nach Gusto mit Sesam, Schwarzkümmel oder Mohn bestreuen.
Die Brötchen kann man nach Gusto formen, ich habe eine traditionelle Form eines Knoten und einer Schleife gewählt.



Ich habe zuerst die Challah mit einem Mörderschwaden für 30 Minuten backen, Temperatur dabei auf 180 Grad senken und nach 10 Minuten mit einer Alufolie abdecken, die man 5 Minuten vor Ende der Backzeit entfernt.

Die Challah gut auskühlen lassen und in der Zwischenzeit den Ofen wieder auf 250Grad aufheizen, die Brötchen mit einem Mörderschwaden einschiessen, Temperatur auf 180 Grad senken und die Teiglinge wie gehabt nach 10 Minuten mit Alu abdecken, für insgesamt 25 Minuten bei 180 abbacken,  dabei 5 Minuten vor Ende der Backzeit den Schwaden ablassen und die Alu entfernen.



Ausprobieren lohnt sich.





                                                             Bon Appetit!





Dienstag, 10. März 2015

Amaranth-Gelbweizenbrötchen

Ahoi,

ich habe mir vor drei, vier Monaten 500 Gramm Amaranth aus der Sackmühle in Langelheim mitgebracht und wusste nicht so recht etwas damit anzufangen.
Vor einigen Jahren hatte ich gelesen das hinsichtlich Amaranth eine Art Revival als Ersatzgetreide für Zöliakie Erkrankte feiert.
Der Amaranth, ein Fuchsschwanzgewächs zählt in der Müllerei zu den sogenannten "Pseudogetreiden".
Interessant ist vor allem der hohe Eiweißgehalt der Samen, die man zu einen, unvermahlen eine halbe Stunde bei kleiner Flamme köcheln lassen kann und so ein Kochstück erhält oder aber vermahlen unter den Weizen mischen kann.
Amaranth zeichnet sich durch einen nussigen Geschmack aus, der so manches Kleingebäck durch seine spezifischen Aromen aufwertet.
Mit gepopptem Amaranth lassen sich Müslis verfeinern und mäkelnde Kinder erfreuen, die jeder gesunden Ernährung den Kampf angesagt haben.
Gelbweizen, der schönen Optik wegen... nebenbei hat es erfreulicherweise eine hohe Anzahl von sekundären Pflanzeninhaltsstoffen und somit bekommt man die allseits beliebten und Begehrten Andioxitanien ins Frühstückbrötchen. Neben der schicken Farben ein überaus angenehmer Nebeneffekt.




275 gr.                              Gelbweizenmehl Typ 550
100 gr.                              Amaranth, frisch gemahlen
  25 gr.                              Weizenvollkornmehl, frisch gemahlen
  50 gr.                              Speisestärke ( Gustin )
  18 gr.                              Frische Hefe
    1 Teel                           Backmalz
250 gr.                              Vollmilch
  30 gr.                              Wasser
    8 gr.                              Fleur de Sel


Die Hefe mit dem Backmalz in handwarmer Milch ( höchsten 30 Grad) aufschwemmen. Die Mehl mit der Speisestärke auf die Hefemilch sieben und alles hübsch langsam für ca. 6 Minuten verkneten, dann erst die Butter und zuletzt das Salz hinzufügen und alles in weiteren 6 Minuten auf Stufe 2 zu einen glatten Teigballen verkneten.
Nun den Teig für  90 Minuten ruhen lassen, dabei 2 Mal strecken und falten.

Nach der Teigruhe 6 Teiglinge von ca. 105 Gramm abstechen und zuerst rund-und dann lang wirken, auf ein Backblech geben und für weitere 45 Minuten gehen lassen.




Derweil den Backofen auf 230 Grad vorheizen.
Die Teiglinge beherzt tief einschneiden ( da hätte ich etwas mutiger sein können) und mit einem kräftigen Schwaden in den Ofen bringen. In ca. 20 bis 25 Minuten abbacken.



 
 
 
Nach Sicht backen, die kleinen Kerlchen haben einen beachtlichen Ofentrieb.
 
 

 
 
 
In Anschnitt hätten wir dann eine flaumige Krume, sehr lecker....kann ich nur empfehlen.
 




Der kleine Mehlkäfer




empfiehlt sich mit einem fröhlichen






                                                                   Bon Appetit!



                                                    

Freitag, 6. März 2015

Schwarzer Samtkuchen - was rot werden sollte, ist hier mal völlig unpolitisch zu Black Velvet geworden. :D

Ich wollte unbedingt einen Red Velvet Cake backen, da die Rotfärbung des Teiges auf einer chemischen Reaktion der Buttermilch mit der Säure und den Anthozyanen im Kakao beruht... muss mich irgendwer im Stich gelassen haben.
Entweder der doofe Kakao oder die blöde Buttermilch.

Allerdings samtig ist das Südstaatenbaby ohne Ende und er schmeckt auch viel zu gut....was solls, darauf kommt es ja nun an, nicht wahr. Er ist Velvet, nur halt wie Obama und nicht wie Lenin. :D



Formen fetten und Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Mein Schwarzer Samtkuchen benötigt folgende Zutaten:


225 gr.                                       Butter
    4 Eßl.                                     Wasser
  50 gr.                                       holländischer Kakao

Butter, zusammen mit dem Wasser und dem Kakao auf kleiner Flamme erhitzen und schmelzen.
Abkühlen lassen.

    3                                            Eier ( M )
250 gr.                                      Buttermilch
    2 Essl.                                   Lebensmittelfarbe (rot)
 1/2 Teel.                                  Vanille Extrakt
280 gr.                                      Zucker ( Feinstzucker)


Die Eier mit der Buttermilch und dem Vanilleextrakt schaumig aufschlagen, den rote Lebensmittelfarbe hinzufügen. Nun die Kakaobutteremulsion langsam einfliessen lassen.

280 gr.                                       Patisseriemehl ( ersatzweise Weizenmehl T 405) 
  50 gr.                                       Stärkemehl ( Gustin )
1 1/2 Teel.                                 Weinsteinbackpulver


mischen und komplett unter die hoffentlich rote Kakaocreme rühren.
Den Teig in zwei gefettete Springformen  ( 18 cm Durchmesser)  füllen und in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben. Für 25 bis 30 Minuten backen. Hölzchenprobe. Die Boden nach 10 Min. aus der Form befreien und auskühlen lassen.




Frosting aus :

250 gr.                                        Mascarpone
250 gr.                                        Frischkäse
130 gr.                                        Puderzucker
200 gr.                                        Konditorsahne
  2 Essl.                                      Vanilleextrakt


Die Sahne schlagen und kaltstellen
Die Mascarpone und den Frischkäse mit dem Puderzucker glattrühren. Die Sahne unterheben. Den ersten Boden mit 1/3 der Creme bestreichen, den zweiten Boden daraufsetzen. Nun die Torte mit der restlichen Creme einkleiden.

 


Deko... as you like...


PS: Und wie bei fast allen Ami Cakes, unverschämt lecker, einmal gegessen, ein Leben lang auf den Hüften.



                                                      Bon Appetit !


Sonntag, 1. März 2015

Roggenherzen - Rye Hearts

Meine Freundin Ingrid besucht hin und wieder die Flohmärkte der Bibliotheken und angelt dabei das eine oder andere Schätzchen. Ingrid, ihres Zeichens "Königin der Hefen" ( promovierte Mikrobiologin ) denkt dabei auch immer an mich ( so lieb ist das!) . Und so fiel ihr eines Tages ein Heft des Matthes Verlages in die Hand: "Kreative Roggengebäcke" mit einem Vorwort von Prf. Dr. Brümmer zum Grand Prix für Roggenbäcker.

Eines der Rezepte reizte mich zum nachbacken ein:





 Roggenherzen


Sauerteig
 
250 gr.                                   Roggenvollkornmehl
250 gr.                                   Wasser
  50 gr.                                   Anstellgut

am Vortag alle Zutaten verkneten und bei 28 Grad 16 bis 18 Stunden reifen lassen.



Brühstück

250 gr.                                    Roggenvollkornschrot
250 gr.                                    Wasser ( 70 - 80 °C)

Roggenschrot mit Wasser übergießen und mind. 3 Stunden ruhen lassen


Quellstück

  40 gr.                                     Sonnenblumenkerne, geröstet
  40 gr.                                     Sesam, geröstet
  40 gr.                                     Roggenflocken
  40 gr.                                     Dinkelflocken
160 gr.                                     Wasser


Die Saaten am Vortag anrösten mit handwarmen Wasser übergießen und über Nacht quellen lassen.




Teig

500 gr.                                   Brühstück
320 gr.                                   Quellstück
550 gr.                                   Sauerteig
100 gr.                                   Roggenmehl T 1150
350 gr.                                   Weizenmehl T   550
  30 gr.                                   Brötchenmalz
  25 gr.                                   Hefe
  22 gr.                                   Meersalz
  20 gr.                                   Butter
250 gr.                                   Wasser



Alle Zutaten bis auf das Quellstück für etwa 5  Minuten langsam verkneten, dann die Saaten und das Quellstück  und die Butter hinzufügen und weitere 2 Minuten auf Stufe 1 kneten.

Teigruhe von ca 20 bis 25  Minuten.


Der Teig ist extrem weich, ich habe ihn mit Gelbweizenmehl aufgearbeitet.

Teiglinge von ca. 85 Gramm abstechen und vorsichtig zu Herzen formen.



Wer mag, kann die Teiglinge in Roggen- und Dinkelflocken oder in Saaten wälzen ( musste ich bleiben lassen, weil meine Tochter sonst du Futteraufnahme verweigert..... :D )

Vorsichtig auf ein Backblech legen und für ca. 45 bis 60 Minuten zur Gare stellen.

Den Ofen auf 250 Grad vorheizen, die Roggenherzen einschiessen und dabei kräftig schwaden, die Temperatur sofort auf 230 Grad drosseln und die Roggenherzchen für ca. 25 Minuten abbacken.

Alles in Allem, ein lohnendes Experiment. Die niedlichen kleine Herzchen sind überaus delikat.

Bald ist Muttertag, nicht vergessen.....






                                                             Bon Appetit!