Freitag, 22. August 2014

Eine Quiche, eine Quiche - ein Zwiebelkuchen

Als mein Sohn ein Teenager war , behauptete er im Brustton der Überzeugung das Französisch eine Sprache wäre die die Welt nicht braucht, ....nicht wird so geschrieben wie es gesprochen wird, komische Accents und ähnliches Gedöns, Crossaints waren "Fettdepots" für gackernde Hühner und überhaupt war der einzige männliche französische Held seiner Jugend, Cyrano de Bergerac, nicht etwa wegen dessen beachtlichem Rüssel ( zumal, der ja , laut Überlieferung auf die Manneskraft schliessen lässt), sondern ob der geschliffenen Sprache die der Dichter dem Helden zu Teil werden lässt. Insbesondere dann, wenn der Unterricht bei bestimmten Lehrern, bei ihm, zu dem Rückschluss führte das der Dichter Edmond Rostand, genau diesen Pauker, in einem früheren Leben persönlich gekannt haben musste:

" Der Raum, zwischen eures Schädel Wänden,mein Herr, ist nicht gelehrt - doch leer!" 


Leidenschaftliche, sinnliche Menschen , und ein solcher  Mann war dieser Cyrano in wirklichen Leben, essen gerne und gut. Auch wenn die Quiche zutiefst mit der französichen Kultur verankert ist, liebt auch der Deutsche den bäuerlichen Zwiebelkuchen auf einem Mürbteigboden.

Immer etwas gröber, immer etwas derber, dafür aber auch gerne etwas satter ....


Des Mehlkäferchen Quiche - der Zwiebelkuchen.




Wir beginnen mit dem hier in Deutschland obligatorischen Mürbeteigboden.


200 gr.                     französisches Weizenmehl T 55 
                               ( Das Mehlstübchen, Leberstr. 28, 10829 Berlin, Tel. 030/ 74684141)
100 gr.                     Butter, Paysan Breton
 1/4 Teel.                  Meersalz 
    2 Essl.                  Mineralwasser
    1                          Ei, (L) 

Den Ofen auf 210 Grad vorheizen,

Die kalte Butter in Stücken zum Mehl geben. Salz, Ei und Mineralwasser hinzufügen und mit möglichst kalten Händen, ( was bei den augenblicklichen Temperaturen ja kein Problem darstellt) zu einem kompakten Teig verarbeiten.

In Frischhaltefolie gewickt, kommt das Kügelchen nun, für eine gute halbe Stunde in den Kühlschrank um sich dem Mehl so richtig dicke zu machen.

Zwischenzeit bereiten wir die Braut auf die Vermählung vor.

Wir kleiden sie ein mit:

       3                      Eiern (L)
  200 gr.                  durchwachsenen Speck, fein gewürfelt
      2 Bund              Frühlingszwiebeln, in feine Ringe
   1/2 Bund              Dill, gehackt
   1/2 Bund              Petersilie, gehackt
  250 gr.                  Sahne
  100 gr.                  Gruyère, fein geraspelt
                              Pfeffer, frisch gemahlen
                              Muskatnuss, ebenfalls frisch gemahlen


Den fein gewürfelten Speck glasig braten, die Frühlingzwiebeln hinzufügen und ebenfalls glasig braten....nicht braun werden lassen. Beiseite stellen und abkühlen lassen.
Die Eier mit der Sahne aufschlagen, Petersilie und Dill hinzufügen, mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss würzen.

Nun den verschlafenen Mürbeteig aus dem Kühli holen und eine gefettete Tarteform einrollen, so das ein gleichmässig feiner Rand entsteht. Das sollte in etwa so aussehen:



Mit einer Gabel foltern und nun den Eierplems in die Form giessen. Als Krönchen obenauf, macht sich der fein geraspelte Gruyère breit.



Die Eheschliessung von Teig und Guss findet im 210 Grad warmen Backofen statt....na etwa 35 Minuten sollte es soweit sein, das der Duft einen gewaltigen Pawlow bei allen Anwesenden auslöst.

Aus dem Ofen ziehen und die Raubtiere füttern.

 

                                                     
                                                               Bon Appetit!

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