Montag, 28. August 2017

Kieler Fettsemmel - ein Kleinod aus dem hohen Norden

Weil ich im Augenblick fast ständig in Zeitnot bin, meine Mutter macht seit fast drei Monaten, nach einem schweren Beckenbruch eine Krankenhaus und Kurzzeitpflege Odyssee mit, die wenn sie mir jemand erzählte, für mich wie Sindbads Abenteuer klingen würden.
Ist aber kein Märchen, ist die grausliche Wirklichkeit von Ärzte - und Pflegenotstand in diesem Land.
Bei uns, hier im reichen Deutschland alt und gebrechlich zu werden, wird als Zumutung betrachtet. Insbesondere von den politischen Instanzen im Land, die sich ja private Pflege nicht nur sehr gut leisten können, sondern mit Sicherheit auch in Anspruch nehmen werden.

So ist es nun. Da meine Familie am Wochenende schon mal gerne ein Brötchen möchte, fiel mir eines ein das ich zu Anfang meiner Backarie ganz gerne aus dem Ofen zog. Zum einem weil doch sehr anspruchslos in der Zubereitung, zum Anderen ausgesprochen schmackhaft.
Für den veganen als auch den carnivoren Gaumen gleichermaßen geeignet.

Die Kieler Fettsemmel, ein Kleinod aus dem hohen Norden.





Dazu benötigst du zunächst mal Mehl, Hefe, Wasser, Salz und Fett :D

Genauer gesagt, brauchst du :

500 gr.         Weizenmehl Typ 550
  10 gr.          frische Hefe
    1 Essl.      Honig ( gerne vom Deich!)
250 gr.          Vollmilch, zimmerwarm
  60 gr.          Butter, geschmolzen
    1               Ei ( L )
    5 gr.          feines Meersalz ( die Brötchen sind in Kiel beheimatet, da gehört das so!)

1 Essl.          Fett, ganz Butter sein oder Schweineschmalz ( tradionell ist das so!) oder ein veganes Fett
grobes Meersalz 


Ihr heizt eure Feuerstelle auf 250 Grad auf und haltet für den Schwaden einige Eiswürfel parat.

Die Hefe wird in der zimmerwarmen Milch gelöst und mit etwas Honig gefüttert.
Wir lassen sie gute 10 Minuten mit dem Honig eine innige Beziehung eingehen,

Nun geben wir das gesiebte Mehl hinzu und lassen die Kenwood ( oder was immer euch Sklavendienste leiste, Ehemänner, Freunde, Freundinnen, Ehefrauen) tanzen.....geknetet wird solange bis das Gluten gut ausgeknetet ist. Nach einer Minuten purzelt ihr das Ei, wenn irgendmöglich unbekleidet ( also das Ei! Nicht ihr!) in die Rührschüssel. Kann schon mal , auf Stufe 2, bis zu 10 Minuten dauern.
Nun fügt ihr die sehr weiche Butter und das Salz hinzu.
Gut unterkneten, bis sich die Choose vom Boden der Rührschüssel zu lösen beginnt. Zudecken das Ganze!

Nun möchte der Teig ein wenig schlafen.....und sich dabei aufblähen, so auf die doppelte Menge. Kann bei bei warmen Temperaturen schnell gehen. Normal ist so eine gute Stunde.

Nun folgt was Spass macht, wenn man die kindliche Freude am herumsauen, nicht verloren hat.
Das rundschleifen.
Ihr stecht Teiglinge von ca. 80 Gramm ab, die lassen sich erfahrungsgemaß auch für den Anfanger gut händeln.
Jetzt wird es schmadderig. Ihr schmiert großzügig....also so handtellergroß das Fett auf die Arbeitsfläche, so als wolltet ihr ein Brot schmieren. Darau streut ihr grobes Meersalz, halt...nicht soviel, ihr wollt die ja nachher noch essen!
Den Teigling in die Hand und rollen.....rundschleifen nennt der Bäcker das und es geht so:




Ihr schleift die Teiglinge über die Fettschmiere und legt sie dann mit dem Schluss, also dem gefetteten Ende nach oben, auf ein Backbleck.

Wenn ihr damit herum seit, lasst ihr die kleiner Kieler gut abgedeckt noch weitere 30 Minuten entspannen, war ja Anstrengend für die Kleinen.

Eiswürfel parat halten und nach den 45 Minuten, hinein mit den kleinen Freunden,  ins heiße Vergnügen.
Wir schmeißen die Eiswürfel in unseren Ofen, also in die mit aufgeheizte Schale und gehen mit der Temperatur auf 200 Grad herunter.
Nach etwa 10 Minuten entlasst ihr den Schwaden in aller Freundschaft und backt für weitere 5 bis 6 Minuten die Fettsemmel zu Ende.

Viel Vergnüngen beim Nachbacken

Bon Appetit!

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