Montag, 28. Juli 2014

Toscas Brötchen

In drei Tagen gibt es Zeugnisse und in unserer kleinen Stadt ist es seit Äonen üblich das die Schüler am Tag vor der Giftblattvergabe ein Frühstück organisieren.

Meine Tochter hat sich anerboten 40 ( in Worten : VIERZIG!) Brötchen heranzukarren.

Ja.

Sie dachte da weniger an die vom Discounter oder von den zwei verbliebenen Bäckern in unserem knapp 50 000 Seelendorf.

NEIN!

Sie dachte an ihr Mütterlein. Ist das nicht herzerweichend. Ich bin hin und hergerissen zwischen der Bauchpinselei und der Tatsache das dies für das Pubertier die Lösung mit der wenigsten Arbeit für besagtes  Teenagerlein ist. Ich gehe mal vom ersteren aus, denn ich bin mit Überzeugung naiv.

Entschieden habe ich mich in diesem Zusammenhang für die Brötchen der Brotbloggerin Tosca und deren wundervollen Brotkorb.

Ich backe mich durchs Sortiment und beginne mit den

Kartoffelweckle





da ich bei den Rezepten keinerlei Veränderungen vorgenommen habe, hier der Link

http://www.toscasbrotkorb.de/index_htm_files/kartoffelweckle.pdf




Der Teig ist sehr weich, also kein Teig für Anfänger. Zum rund schleifen verwende ich bei so weichen Teigen gerne Weizendunst.


Bei den Walnussbrötchen musste ich dann doch rumpfuschen, ich hatte keine Walnüsse mehr, dafür aber gekochte türkische Maronen und meine Lievito Madre wollte aufgefrischt als auch aufgehübscht werden.

Und so wurde daraus folgendes Rezept

Toscas Walnussbrötchen im Maronendessous






220 gr.                        Lievito Madre ( aus dem Kühlschrank)
630 gr.                        Weizenmehl Typ 550
150 gr.                        Roggenmehl Typ 997
  40 gr.                        Backmalz
  20 gr.                        Walnussöl
  24 gr.                        Frischhefe
150 gr.                        gekochte Maronen ( von meinem türkischen Lebensmittelhändler)
660 gr.                        Wasser, zimmerwarm


Im Anschüttwasser schwemme ich die Hefe und das Backmalz, zu einem ansehnlichen Breichen auf.
Die Lievito macht einen gekonnten Satz in die Rührschüssel und wird von den Mehl eingeschneit. ( Ich siebe die Mehle grundsätzlich!)
Nun rutscht der Hefebackmalbrei zum Lievito Mehl und wird 7 Minuten langsam ( bei mir auf Stufe 1 der Kenwood)) verknetet.
Dann folgt das Walnussöl und der Takt unseres Tänzchens wird deutlich erhöht, auf Stufe 3 für mindestens 6 Minuten, nach 4 Minuten hüpfen Salz und gehackte Marönchen in den Teig.

Dieser mit Maronen gepimpte Teig ruht nun für mind. eine Stunde.

Nach Beendigung der Teigruhe verlässt Selbiger die Schüssel in Richtung bemehlte Arbeitsplatte und wird dort kurz entgast. Nun werden Teiglinge von ca. 85 Gramm abgestochen, rundgeschliffen und in einem bemehlten Bäckerleinen, mit dem Schuss nach unten zur Ruhe gebettet. Bei 3/4 Gare mit dem Schuss nach oben auf ein Backblech geben mit etwas Wasser benebeln und in den auf 250 Grad vorgeheizten Ofen mit einem Mörderschwaden einschiessen. Die Temperatur sofort auf 230 Grad herunterregulieren und die Brötchen 24 Minuten ausbacken.
Nach 10 bis 12 Minuten den Schwaden ablassen. Wer es schön knusprig mag, packt die letzten 5 Minuten einen Kochlöffel in den Backofentür.


Ich mag Toscas Rezepte, auch und im besonderen die Brotrezepte, sie sind einfallsreich und vielseitig.



                                                 Bon Appetit! 





Freitag, 25. Juli 2014

Deutscher Napf meets "Little Italy!"

Deutsche und Siedler brachten den Rührkuchen nach Amerika.
Noch heute sind die Amishen und die Mennoniten die wohl besten Landwirte in den USA. Viele ihrer kulinarischen Genüsse haben ihre Wurzeln in den Herkunftsländern. Man "schafft" so wie es überliefert ist und das bis zum heutigen Tage.
Meine Bewunderung haben diese Leutchen, auch wenn ich mir nie vorstellen könnte so zu leben.
Und wenn ich mich an meine Kinderzeit erinnere so sehe ich vor meinem geistigen Auge einen Schokoladenpuddingkuchen, der bei den Amis als Boston Cream Pie bekannt ist. Wir Kinder liebten diesen Kuchen zumal unser Dorfbäcker ihn nur am Donnerstag verkaufte.
Ein typisch norddeutscher Kuchen und so kann man getrost davon ausgehen, das dieser Kuchen von Friesland aus mit den Anhängern von Menno Simons die Welt eroberte.

Ich für meinen Teil liebe es Variantenreich und Multikulturell....so habe ich diesem Rührkuchen, eine italienische Patiesseriecreme , der Crema Pasticceria , die sich vielseitig verändern lässt...mit Limoncello oder mit Haselnusssirup sind dem Geschmack kaum Grenzen gesetzt. Für das Topping habe ich mich für unsere französischen Freunde entschieden, eine französische Schokoladenganache lässt kaum Wünsche offen.

Fettreich? Na klar...........HALLLLLOOOOOO......wir sind hier nicht bei den Weight Watchers , comprende?

Ich sags mal wie es ist: "Die Menge macht das Gift!" wusste schon unser guter Freund PARACELSUS. Die Ikone der heutigen Pharmazie, damals nichts anderes als ein Giftmischer......aber eben kein Konditior kein Bäcker und aus diesem Grunde braucht man sich hinsichtlich vermeindler Gefahren keine Sorgen machen. Wer so sündig führt ein ehrbares Leben!:D





Wir brauchen für den Kuchenteig zunächst einmal folgendes:


175 gr.                     Butter
225 gr.                     Zucker
225 gr.                     Mehl Typ 405
 1/2 Pä.                    Weinsteinbackp lver
    1 Prise                 Salz
    3                         Eier
    1 Essl.                 Vanilleextrakt



Die Butter schmelzen und etwas abkühlen lassen. Eier und Zucker mit dem Schneebesen des Handrührer schön cremig aufschlagen, die Butter löffelweise unter die Eiermasse rühren. Mehl und Backpulver sieben und ebenfalls löffelweise und im Wechsel mit der zimmerwarmen Milch, als auch dem Vanillextrakt unter den Teig rühren, bis dieser hübsch fluffy dahergetrabt kommt. In eine Napfform füllen und bei 180 Grad ( Ober und Unterhitze) gut 35 bis 40 Minuten backen. Mit dem Hölzchen spiessen............darf kein Teig mehr dran kleben.

Auf den Kuchengitter abkühlen lassen.

Es folgt die Crema Pasticceria ( hier trifft "Little Italy auf Deutschen Napf....ich hab da so Bilder..nee rofl)

Dazu benötigen wir :

250 gr.                   Vollmilch
250 gr.                   Sahne
150 gr.                   Zucker
  50 gr.                   Maisstärke
    6                        Eigelbe
    1 Essl.                Vanilleextrakt
    1 Teel.                gesalzene Butter


Mit 50 Gramm der Vollmilch und einem Essl. Zucker , die Maisstärke glattrühren,

Die restliche Vollmilch und die Sahne mit dem Vanillemark bis fast zum kochen bringen.
Den Topf auf die Seite stellen um die Eigelbchen mit dem Restzucker hübsch aufzuschlagen, so das es fast weißcremig ist.
Nun die warme Sahnemilch tropfenweise unter die Eigelbmasse rühren. ( Vorsichtig, damit die Eierchenmasse nicht zu einem hässlichen Klumpen gerinnt.
Hernach als wieder zurück in den Topf und hübsch vorsichtig aufkochen lassen , bis die Creme stockt. Dabei das rühren nicht vergessen,
Mit Frischhaltefolie abdecken, damit sich keine Haut bilden kann.

At last, die Schokoladen Ganache:

250 gr. Zartbitterschokolade ( da nicht an der Qualität sparen )
230 gr. Sahne
    1 Essl. Amaretto ( ......"Little Italy" )


Dazu hacken wir die Zartbitterschokolade und giessen diese mit der kochenden Sahne auf. Nun heisst es rühren....bis die ganze Geschichte glatt und glänzend wie ein Pantherpopo daherkommt. Zuletzt den Amaretto ( oder Rum) hinzufügen und etwas runterkühlen lassen , dabei immer mal umrühren.

Der Kuchen sollte jetzt kalt sein.
Wir schneiden den guten Napf einmal mittig, schnittig durch und füllen unsere abgekühlte Crema dort hinein  Deckel obendrauf.

Und nun kleiden wir unseren bisher dörflichen Kuchen mit einem feinen französischen Mäntelchen und schwubs wird aus der Milchbäuerin eine Grand Dame mit deinem Dior Kleidchen. :D


                                                        Bon Appetit! 





Mittwoch, 23. Juli 2014

Heidelbeer-Joghurt Napf

Habe ich SUBTROPEN gebucht, als mich entschlossen habe diesen Planeten heimzusuchen? Nö, ich habe mich bewusst für Norddeutschlands gemäßigtes Schmuddelwetter entschieden. Mit Wasser von oben, von Seiten und von unten.....als Bergquell-, Regen-, Süss- und Seewasser........aber nicht für überall Sauna.
Backen bei dem Wetter geht nur früh morgen mit Durchzug überall...

Irgendwelche cremigen Schnudeleinen gehen gar nücht ....die fliessen weg , sobald sie den Kühli verlassen haben.

Ich habe mich also für Omas Napfkuchen entschieden.


Omas Heidelbeer- Joghurt - Napfkuchen 

für einen kleinen Napf und für einen großen Napf




Dazu brauchst du :


   7                         Eier (getrennt, Eiweiss zu Eischnee aufschlagen)
285 gr.                    Butter
340 gr.                    Zucker
 !/4 Teel.                 Fleur de Sel
340 gr.                    Weizenmehl Typ 405
  60 gr.                    Mandelmehl
150 gr.                    türkischer vollfetter Joghurt (10%)
400 gr.                    handverlesene große Heidelbeeren


Die Butter flüssig machen und beiseite stellen , abkühlen lassen.
Die Eigelbe, den Zucker und das Salz bis zu einer cremigen Konsistenz aufschlagen. Dafür ist entweder Muskelschmalz zuständig oder die Schneebesen des Handrührers.

Mehl und Mändelchenmehl hübsch sieben und vermischen. Löffelweise unter die Zuckereiermasse rühren. Nun hat die abgekühlte Butter ihren Auftritt, die in einem zarten Strahl in den Teig gegossen wird ( ja, so wie bei einer guten Hollandaise!) , dem folgt auf dem Fusse unser fetter Joghurt. Zu guter letzt wird der Eischnee vorsichtig untergehoben. Als dann folgen die Heidelbeerchen. ( Wer die Heidelbeeren lieber versoffen mag, tränkt sie am Abend vorher in Rum oder Genever, den Alk aber vorher abgiessen, der hat mit Teig nichts verloren.)

Den Teig in die gebutterten Formen füllen und bei 180 Grad (Ober und Unterhitze) für 50 bis 60 Minuten abbacken. Hölzchenprobe nicht vergessen. Auf ein Kuchengitter stürzen und mit reichlich Puderzucker aufhübschen.

Trockener Kuchen ist bei Saunaklima genau das Richtige.


                                                             Bon Appetit! 

Dienstag, 22. Juli 2014

Jüdische Zwiebelbrötchen

Jüdische Zwiebelbrötchen   





JEWISH ONION ROLLS - ZWIEBELBRÖTCHEN (12)
(nach "Inside the Jewish Bakery" von Stanley Ginsberg und Norman Berg)

TEIG
558 g Weizenmehl Typ 550
62 g Vollkornweizenmehl
280 g Wasser
30 g Sonnenblumen- oder Traubenkernöl
50 g Ei (1)
40 g Zucker
20 g Backmalz
7 g Trockenhefe (oder 21 g frische)
10 g Salz

TOPPING
113 g Zwiebeln
5 g Brotkrumen (Paniermehl)
2 g Salz
3 g Mohnsaat

1. TAG
Wasser, Ei und Öl miteinander verrühren. In der Mixerschüssel Mehl, Zucker, Hefe und Malz vermischen.

Flüssige Zutaten zum trockenen in die Mixerschüssel geben und mischen, bis alles Mehl durchfeuchtet ist (1-2 Minuten).  Salz darüber streuen und eine weitere Minute vermengen.

Auf niedriger Stufe 8 - 10 Minuten lang kneten, bis der Teig die Schüsselwände freigibt. Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche mit der Hand 30-60 Sekunden lang kneten. Zu einem Ball formen, in einen eingeölten Container mit Deckel legen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Zwiebel hacken, auf Schneidebrett ausbreiten und über Nacht trocknen lassen.

2. TAG
Teig zum Aufwärmen aus dem Kühlschrank nehmen (er soll sich verdoppelt haben, sonst länger weitergehen lassen).

Teig in 12 gleiche Teile teilen und rund schleifen. 10-15 Minuten ruhen lassen. Zwiebelmischung zubereiten und auf einem Teller ausbreiten.

Teiglinge nach einander mit der Oberseite auf die Zwiebelmischung legen und zu einer Scheibe flachdrücken (ca. 7.5 cm ø). Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen (Zwiebeln oben). Etwa 60 Minuten lang gehen lassen, bis sie sich im Volumen verdoppelt haben und eine eingedrückte Delle sichtbar bleibt.

Ofen auf 200ºC vorheizen (ohne Dampf). Direkt vorm Backen Brötchen mit dem Finger in der Mitte tief eindrücken.

Brötchen ca. 22 Minuten lang backen (dabei einmal um 180 Grad drehen), bis sie braungescheckt aussehen.


Aufgeschnappt habe ich das Rezept bei und von Karin Anderson, aus der Facebookgruppe "Blogger für Backen mit Zeit und Geschmack" die dieses Rezept dort vorgestellt hat und die den wunderbaren Blog Brot und Meer  führt. Karin ," een Deern mit Brotkorf, inner anner Hand  :D .....een echt Hamborger Deern, die es in den wunderschönen Bundestaat Main verschlagen hat. Sie backt spannend und einfaltsreich. Ihr Blog ist Quelle der Inspiration, eine Bereicherung im weiten Feld der Foodbloggerszene. Guck einfach mal rein. Norddeutsche halten zusammen. ;) So muss das. 


Ich habe mich gegen die Übernachtgare entschieden und den Teig folgendermassen zu bereitet:


560 gr.                  Weizenmehl Typ  550
  65 gr.                  Weizenvollkornmehl
280 gr.                   Wasser, zimmerwarm
  30 gr.                   Rapskernöl
    1                        Ei ( L)
  22 gr.                  Backmalz
  1/2 Essl.               Akazienhonig
  12 gr.                  Fleur de Sel


Wasser, Hefe und Backmalz mit dem Honig verrühren und für 15 Minuten anspringen lassen, bis es ein feines Breichen gibt. Diesem Brei geben wir dann das verschlagene Ei hinzu ( nein, kein hinterhältiges Ei - ein verschlagenes - mit einer Gabel "verkleppert" ).
Diese überaus verwegene Mischung sollte dann den Weg in die zuvor gesiebten Mehl finden. Eine Vermählung im Inneren einer Rührschüssel vereinfacht dem Hobbybäcker die Arbeit um ein Vielfaches.
Wir kneten diese Mischung gute 7 Minuten auf Stufe 1 der Kenwood, so dann erhöhen wir den Takt auf Stufe 2 bis 3 unseres Maschinchens und fügen fling das Öl hinzu. Der Knethacken darf uns weitere 7 Minuten schweisstreibende Arbeit abnehmen. In den letzten beiden Minuten vor Beendigung der Knetzeit fügen wir unsere Salzblume hinzu und vervollständigen damit das Rezept.

Der Teig ist willig und löst sich einwandfrei von Schüssel und Haken um dann seine Weg in die gute geölte Hefeteigschüssel von der Amifirma die den meisten Ehemänner Angstschweiss und Panikattacken bescherrt. ( Und doch ist das meine Lieblingsschüssel! Ist mir ganz egal ob die Kerle Tuppa doof finden....ich liebe diese Schüssel :D)
Der Teig verbleibt in der Hütte bis er sich deutlichst vergrössert hat, verdoppelt ist Minimum.



Währenddessen würfeln wir die Zwiebelchen fein und trocknen diese bei knapp 150 Grad im Backofen. ( Trocken - nicht verbrennen) Ich ziehe dabei eine Zwiebelmischung aus roten Zwiebeln und Schalöttchen vor. Die haben eine milderes Aroma.
Hernach vermische ich die Zwiebeln mit Brotkrumen, Meersalz und Mohn.



Den Teig in 12 gleiche Teile zerlegen  und rundschleifen, Dann mit der kulerigen glatten Oberseite in die Zwiebelchen-Mohn-Brotkrumen-Fleur de Sel Mischung stippen und zu einer kleinen flachen Flunder drücken und mit der Zwiebelseite nach oben auf dem Backblech positionieren, dort gut 45 Minuten gehen lassen.



Den Ofen auf 200 Grad herunterregulieren und mit einem Mörderschwaden einschiessen  Nach 5 Minuten den Schwaden ablassen und auf 180 Grad herunterregulieren . ....18 Minuten im Zwiebelsolarium belassen und den Duft geniessen, dabei die letzte 5 Minuten bei leicht geöffneter Backofentür zuende backen. Sabberaroma.................Pawlow in Reinkultur.

So macht Backen Spass.

Ich mag beide Varianten......die Kühlschrankgare und die spontane Entscheidung diese Goldstückle zu backen.

                                           

                                                             

                                                               Est Gezunterheyt!
.

Sonntag, 20. Juli 2014

Neues aus der Cheesecake Factory - Blueberry Cheesecake Squares

JA.

Käsekuchen sind eine Leidenschaft, die Leiden schafft.

Aber hier schlägt das Pendel eindeutig zu Gunsten der Völlerei.
Für alle Freunde amerikanischer Küche - hier verbindet sich was zusammengehört.

Schokoladenbrownie und Blaubeerkäsekuchen.

Sündiges Leben kann so schön sein. :D



Der gemeine Brownie wird möglichst schokoladenschwer daher kommen, wir benötigen also:

250 gr.                            Butter
300 gr.                            Zartbitterschokolade ( mind. 70% gerne auch mit Ingwer oder Chili)
250 gr.                            brauner Zucker
200 gr.                            Weizenmehl (entweder französiches Patisseriemehl oder Typ 405 )
    4                                 Eier (M)
  70 gr.                            holländischer Kakao
1 Prise                             Meersalz
    1                                 gehäufter Teelöffel Weinsteinbackpulver


Wir heizen unseren Herd schon mal auf 190 Grad ( Ober - und Unterhitze) vor.
Präperation des Bleches mit einem quadratischen Backring ist erforderlich. Beiden ordentlich fetten.

Im Wasserbad schmelzen wir Butter und Schokolade bei schwacher Hitze bis eine homogene Emulsion entstanden ist.
Die Eier werden mit dem Zucker und dem Salz aufschlagen, bis die Eimasse hell und cremig ist. Die Schokomasse nun beherzt in die Eicreme rühren
Mehl sieben, Kakao und Backpulver ebenfalls ins Mehl befördern. Das alles unter die Schokoeimasse heben und das alles wiederum in die gefettete Form füllen und glattstreichen.

Es folgt die himmlische Käsecreme aus:

800 gr.                         Mascarpone
500 gr.                         Schmand
100 gr.                         Zucker
2 Pä.                            Sahnepuddingpulver
4                                  Eier ( M)
375 gr.                         Blaubeeren


Mascarpone, Schmand, Zucker, Sahnepuddingpulver und Eier zu einer homogenen Masse verrühren.....DA leistesten uns unsere Maschinchen gute Hilfe. Übliche Vorgehensweise: Erst die Eier mit dem Zucker verschlagen, dann folgt der Schmand , hernach die Mascarpone und das Puddingpulver.
Diese Masse füllen wir auf den Brownieteig und verstreichen sie möglichst glatt.
Nun folgt die große Stunde der Blaubeeren ( wer keine Kinder hat, kann sie zwei Stunden vorher mit Gin richtig besoffen machen ) ....die in möglichst reinlichem Zustand auf die Käsemasse hüpfen.

Und nun hinein in den Ofen und für gut 40 bis 45 Minuten fertigbacken.
Gut auskühlen lassen und in kleine handliche Quadrate teilen.


                                                                Bon  Appetit! 

Donnerstag, 17. Juli 2014

Cascabels Buttermilch Toast reloaded

Ich glaube ich habe schon mal erwähnt, dass ich  ein großer Fan von Petra Holzapfel bin. Auf der Suche nach diversen Broten stiess ich auf ihren Brotkasten und auf gefühlt hunderte Rezepte, ein wahrer Schatz und ein fantastisches Nachschlagewerk für Anfänger.

Meine Tochter liebt Toastbrot und Toastbrot zu backen, ist lang nicht so einfach, wie man zu Anfang glaubt.
Petras Rezept war mein Einstieg in die kleine Toastbrotkunde. Und dieser Buttermilchtoast wurde schon so viele Male von mir gebacken und verändert, das man ihn stellenweise kaum wiedererkennen konnte. Nicht immer mit dem gewünschten Ergebnis.

Am Montag war es wieder soweit, ich probierte, und war von der Optik unglaublich enttäuscht, was zum großen Teil damit zusammenhing, das ich nicht begriff, das der Toast mit vollfetter Vorzugsmilch und türkischem Yoghurt , gebacken in den von mir so sehr geliebten Terracottaformen, erheblich länger im Ofen hätte bleiben müssen, als dies üblicherweise der Fall ist. Geschmacklich war das Toastbrot ein echter Hit.

Heute nun gab es diesen wunderbaren Toast wieder mit Buttermilch und mit einer aufgefrischten Lievito Madre.

  60                gr. Wasser, raumtemperiert
    5                gr. Trockenhefe
  35                gr. Backmalz
700                gr. Weizenmehl T 65 ( alternativ Typ 550)
150                gr. Lievito Madre ( aufgefrischt)
500                gr. Buttermilch raumtemperiert. (alternativ 200 gr. türkischer Yoghurt, 300 gr. vollfette Vorzugsmilch)
  60                gr. Butter, raumtemperiert, sehr weich
  18                gr. Salz

  50                gr. geschmolzene Butter zum einpinseln der Brote


Zunächst einmal schwemme ich die Hefe und das Backmalz im Wasser an und lasse beides verquellen, bis es einen hübsch fluffigen Brei gibt. Nicht schön, aber es sind ja die inneren Werte die zählen.
Während das Breichen steht, siebe ich das Mehl in die Schüssel und gebe die Buttermilch und die LM zum Mehl. Alles wird innerhalb von 5 Minuten tatkräftig verknetet. Danach folgt die Hefe-Backmalzmischung in die Schüssel und wird weitere 5 Minuten auf Stufe 1 (Kenwood) verknetet. Hernach wird die Geschwindigkeit auf Stufe 2 erhöht und die Butter findet ihren Weg in die Rührschüssel, es heisst wieder 5 Minuten Rock`n Roll und das Salz rieselt in den Topf.


Der Teig findet seinen Weg in eine geölte Schüssel und verbleibt dort , inclusive eines Stretch and Foldzyklus für gute 3 Stunden.
Zeigt sich der Teig willig wird er nach dieser Zeit auf einer bemehlten Arbeitfläche in zwei , gegebenenfalls drei Teile geteilt und vorsichtig in Form gebracht. Der Teig ist weich, aber gut zu händeln. Jeder Teigling wandert in die Formen und wird fürsorglich abgedeckt. Dort verbleibt er für weitere drei Stunden.

Ich heize den Backofen auf 250 Grad vor und schiesse die Backformen mit einem Mörderschwaden ein, augenblicklich reguliere ich die Temperatur auf 180 Grad herunter und backe die Brote für 45 bis 50 Minuten . Danach hole ich sie aus der Form und gebe ihnen weitere 15 bis 20 Minuten nackig, damit sie sonnengebräunt das Tageslicht begrüssen können.
Währenddessen habe ich 50 Gramm gesalzene Butter geschmolzen , mit der ich nun die fertigen Brote von allen Seiten bepinsele. Nicht das diese Brote nicht vorher schon zum anbeissen duftenden, jetzt gibts kaum noch ein Zurück......ich muss die winselnden Massen mit einem Zweihänder davon abhalten diese Schönheiten in warmen Zustand zu metzeln.






Al

Freitag, 11. Juli 2014

PETIT PAIN AUX PATATES

Marokkanische Kartoffelbrötchen






Wir befinden uns immer noch in Nordafrika. Und ich stelle mir, die , so glaube ich zumindest berechtigte Frage, welche Küche hier welche Küche befruchtete. Ist die französiche Cuisine in erster Liene deshalb so besonders, weil sie sich sovieles in den ehemaligen Kolonien abgekupfert hat? Oder umkehrt? Das will sich mir noch nicht so wirklich erschliessen. Und ist Marokko ein Kartoffelland?
Ich habe dieses Rezept auf diesem Blog  "Maroccan Cuisine Marocaine" gefunden und geringfügig variiert, soll heißen , meinen Vorlieben angepasst. Lesenwert!


Für diese hübschen, kleinen Brötchen benötigst du:

400                gr. T65
400                gr. Hartweizenmehl , doppeltgriffig
400                gr. Kartoffeln, mehligkochend und püriert
  50                gr. Kartoffelkochwasser ( bei Bedarf mehr je nach Wasseraufnahme und
                                                                Teigbeschaffenheit, können das mal 100 gr.
                                                                 werden.)                       
100                gr. Wasser
  50                gr. Backmalz
  80                gr. Magermilchpulver
    2                Eier (M) verschlagen
100                gr. Weizensauerteig
100                gr. Olivenöl
  20                gr. Fleur de Sel
    3                gr. Hefe


Zunächst koche ich die Kartoffeln , zerdrücke sie und lasse sie dann abkühlen.

Ich siebe die Mehle in eine große Rührschüssel, gebe die abgekühlten Kartoffeln und das Milchpulver hinzu. sowie das Kartoffelkochwasser und lasse die gewagte Mischung durch den Küchensklaven ( Ehemann oder Maschine) kurz ankneten.
Autolyse von einer halben Stunde.
Währenddessen löse ich im Anschüttwasser, Hefe und Backmalz und Sauerteig , die bis zum Ende der Autolyse ebenfalls gut arbeitend vor sich hin dümpeln.

When the bells ring............wenn der Hund bellt, ist die Zeit abgelaufen und unser Sauerteighefegemisch hüpft fröhlich in die Mehlschüssel und wird dort für 7 Minuten auf Stufe 1 ( Kenwood) gut durchgewalkt. Wir verschlagen Olivenöl und die Eier...die wir dann im dürren Strahl in die Rührschüssel geben und lassen das Maschinchen weitere 7 Minuten auf Stufe 2 bis 3 kneten. Der Teig sollte weich und klebrig sein, also nicht wundern. In den letzten beiden Minuten sollte das Fleur de Sel hinein.
Nun verfrachten wir unseren Teig in gut geöltes und verschliessbares Behältnis und belassen es dort für etwa 4 Stunden. Wir legen 3 Stretch and Fold Zyklen ein, denn die benötigt dieser Teig definitiv.



Nach Ablauf dieser Zeit sollte der Teig deutlich an Volumen gewonnen haben. Er müsste jetzt ein Sumotori daherkommen.
Unser Teig hüpft von der öligen Schüssel auf das mit reichlich Durum bemehlte Backbrett.





 Dort teilen wir Teiglinge von cal 80 Gramm ab und stellen diese, gut abgedeckt und mit reichlich Durumgriess auf dem Dach, in einer Couche zur Gare...bei den momentanen Temperaturen (28 Grad in meiner Küche) dauert das eine gute Stunde.



Dann ein beherzter Schnitt ins Leben der Kartöffelchen und schwubs hinein in die Ofensauna!



Wir heizen den Ofen auf 250 Grad auf, schiessen die Teiglinge mit einem Mörderschwaden ein, regulieren sofort auf 200 Grad herunter und backen die Brötchen etwa 20 Minuten, die letzten 5 Minuten bei leicht geöffneter Backofentür.




Magnifique -  oui bien sûr !


Einfach mal ein kleines Träumchen.



                                        

                                                                     Bon Appetit!


Donnerstag, 10. Juli 2014

KHOBZ DAR

Khobz dar , pain algerien maison facile



Menschen, die einen so guten Fussball spielen, müssen eigentlich auch ein tolles Brot backen. Dachte ich so für mich....und taaaaaaadaaaaaaa :tröt:
Wir wissen so wenig über dieses Land und seine Menschen. Schulwissen flackert dunkel im Hintergrund auf, und vor meinem geistigen Auge hüpft Cary Cooper als Fremdenlegionär durch den Wüstensand. Reichlich wenig.
Algerien, der unbekannte Nachbar.


Aber für mich spiegelt sich ein Land auch immer in der Art wie gekocht wird, die Wahl der Zutaten, die Gewürze, die Tischkultur. Das was ich gefunden haben, macht schon beim Lesen Appetit. Algerien ist nicht nur Couscous , sondern soviel mehr.
So wie dieses Brot.
Hier ist es . Hübsch und gut duftend.
Überaus lohnend sich bei den diversen Fussballnationen umzusehen.



 

Ingredenzien wie folgt:


750               gr. Weizenmehl T65 ( alternativ Typ 550)
480               gr. Wasser, raumtemperiert
  25               gr. Olivenöl
  12               gr. Bio Frischhefe
  12               gr. Meersalz
  30               gr. Backmalz
    1               Eigelb
  30               gr. Butter, geschmolzen (abgekühlt)

Schwarzkümmel und/oder Sesam





Hefe  und Backmalz im Anschüttwasser aufschwemmen. Die Mischung sollte 20 Minuten rasten, so das ein hübsches Breichen entsteht.
Es ist an der Zeit das Mehl in die Rührschüssel des fleissigen Heferleins zu sieben.
Und hinein mit dem Hefebreichen in das gesiebte Mehl, wer werfen den Automaten an und lassen ihn für 5 Minuten auf Stufe 1 kneten.
Nun geben wir in feinem Strahl das Olivenöl in den Teig und steigern das Tempo auf Stufe 2 und lassen den Knetarm für weitere 7 Minuten daraufloskneten. In den letzten beiden Minuten kommt das Meersalz in die Schüssel gehüpft. Der Teig sollte sich von den Schüsselwänden lösen.....tut er das artig, darf er für gut 1  1/2 Stunden in Tiefschlaf verfallen. Während dieser Zeit sollte er abgedeckt das Gesamtvolumen verdoppeln.
Nach dem Schönheitsschlaf mit Schwung auf die bemehlte Arbeitsplatte und den Teig in sieben gleichgrosse Teiglinge geteilt. Jedes wird hübsch rundgeschliffen und in einer flachen Tarteform dekorativ angeordnet. Hier ruht unser Meisterwerk für weitere 45 Minuten und nochmals an Volumen zuzunehmen.




Währenddessen heizen wir den Backofen auf 240 Grad vor.
Eigelb und flüssige Butter verquirlen und auf unser Meisterwerk streichen, nun mit Sesam und Schwarzkümmel (oder mit Beidem!) bestreuen. In den Ofen einschiessen und mit einem mördermäßigen Schwaden beglücken. Die Temperatur sofort auf 190 Grad herunterregulieren. und für 35 bis 40 Minuten fertig backen.
                                                             





                                                                 Bon Appetit! 

Dienstag, 8. Juli 2014

Bulgarischer Tutmanik und Ananas Bowle

In Anbetracht des gestrigen Spieles musste ich mir etwas ausdenken, das zumindest ansatzweise gut für einen solchen Anlass passend war.
Zuhilfe kam mir dabei ein befreundeter Blogger, der in meiner Facebookgruppe  T1 Cuisine,  ein Bild von einer Ananas Bowle postete. Werner Danz von der Cucina e piu .
Mir schoss spontan durchs Hirn das man die Ananas doch durchaus mit Cachaça ansetzen könnte und Werner bedeutete mir....ob das denn eine so gute Idee wäre, weil man damit quasi den Brasilianern zuarbeiten würde.
Ich musste das verneinen, denn ich war mir in dem Moment so sicher, das wenn ich diese Bowle mit Cachaça ansetzte, wir haushoch gewinnen würden.
Ich habe es immer gewusst, ich bin die wiedergeborene Phytia, ich bin besser als ein blöder Oktopussi. Choruslein, das Orakelchen vom See.

Hier nun meine Idee von einer Ananasbowle

1                  grosse Flugananas
1                  Liter Ananassaft
1                  0,7  l Cachaça
1                  Liter Chardonnay ( schon als Dank, an unsere französischen Freunde)
2                  Flasche Sekt


Die Ananas in mundgerechte Stücke teilen und mit dem Cachaça übergiessen, zwei Stunden ziehen lassen. Ein Liter Ananassaft hinzufügen , mit Wein und Sekt aufgiessen. Das ist entlos lecker und macht keine kranken Kopf.

Dazu gab es dann


Bulgarischen Tutmanik



 

ein bulgarisches Brot , gefüllt mit Schafskäse , viel Knoblauch, Petersilie und Dill.

Und dazu braucht man, für zwei 28er Springformen:

1000                 gr. Mehl    T 65 ( alternativ Weizenmehl Typ 550)
  400                 gr. Wasser, raumtemperiert
    20                 gr. Frischhefe
    35                 gr. Backmalz
   320                gr. Butter sehr weich
     12                gr. Salz
   800                gr. Feta
       4                Knoblauchzehen, fein gehackt
       1                Bund Petersilie, fein gehackt
       1                gehäufter Esslöffel Dill, fein gehackt

       2               Eier
     30              gr. geschmolzene Butter
                       Schwarzkümmel


Als erstes zerbröseln wir den Feta und vermengen diesen mit 200 Gramm der weichen Butter, der Petersilie, dem Dill , auch auch dem Knoblauch, so das es eine homogene Masse ergibt. Das stellen wir zunächst mal an die Seite.

Nun verpassen wir der Hefe ein Bad im Anschüttwasser und fügen das Backmalz hinzu. Diese Mischung darf erstmal rasten.

Wir sieben unser Mehl in die Rührschüssel und giessen die Hefemischung dazu. Unser Maschinchen darf nun 7 Minuten auf Stufe 1 (Kenwood) fröhlich vor sich hin walken, dann folgen 120 gr. der sehr weichen Butter, löffelchenweise während wir die Geschwindigkeit unseres Robotnik auf Stufe 2 erhöhen und unseren Teig weitere 7 Minuten Samba tanzen lassen. Während der letzten beiden Minuten wird das Salz zugefügt.

Nun darf unser Teig für eine Stunde in der Schüssel ein wohlverdientes Päuschen einlegen.

Wenn er ausgeschlafen hat, wird er mit Schwung auf die bemehlte Arbeitsplatte verfrachtet und dort in 8 etwas 210 Gramm schwere Stücke geteilt, die leicht rund geschliffen, wiederum für eine halbe Stunde auf dem Backbrett abgedeckt rasten.

Nach Ablauf werden die kleinen Bällchen mit dem Rollholz etwa 3mm dick ausgewellt und mit der Fetamischung bestrichen.




Von der langen Seite her , wird der Teigfladen aufgerollt und in kleine Rauten geschnitten.


Diese werden nun schneckenförmig in eine Spring - oder Tarteform angeordnet.....und mit einer Eistreiche aus zwei Eigelben und 30 gr. geschmolzener,abegekühlter Butter bestrichen. Optional mit Schwarzkümmel oder Sesam bestreuen.


..... und 45 Minuten in den auf 250 Grad vorgeheizten Backofen geschoben, kräftig Schwaden, die Temperatur wird sofort auf 190 Grad herunterreguliert.

                                                                 


 
 
 
Bon Appetit!

Pain corse

Korsisches Brot oder das Brot der Toten.... Pain des morts




Im weitesten Sinne also ein Brot für die Fans von Tim Burton und Helena Bonham Carter und Franzi.
Interessanterweise ist die Mutter von Bonham Carter Französin. Passt doch.

Korsika ist ja nun nicht nur Bounaparte, sondern auch vieles mehr.....Landschaft hat man dort ganz viel, ebenso wie die kulinarischen Genüsse, inclusive einer Vendetta die sich gewaschen hat.
Temperamentvolles Völkchen, nicht erst seit Napoleone, sondern schon zu Zeiten als Gallien sich Rom unterwerfen musste.....ganz Gallien? Wir haben mehr von Albert Uderzo und René Goscinny über Korsika erfahren, als die Lehrer uns vermitteln wollten und konnten. Und ja, diese Aussage ist eine  gegen unsere dumme Schulpolitik.


Wir benötigen für  das korsische Brot:

500                    gr. Mehl   T65 ( alternativ Typ 550)
235                    gr. Vollmilch (vollfett)
150                    gr. Lievito Madre ( aufgefrischt)
100                    gr. Butter, leich angeschmolzen
150                    gr. Nüsse ( wahlweise Walnüsse, Pekan-oder Haselnüsse, bei mir Haselnuss)
150                    gr. Rosinen
100                    gr. Anisette
  18                    gr. Backmalz
                          Abrieb einer Bio Zitrone
    5                    gr. Salz

                          Eistreiche (optional)

Vortag:

Lievito auffrischen,

Rosinen, Nüsse und Zitronenzesten in einer Schüssel mit dem Anisette übergiessen und über Nacht weichen lassen.

Am Backtag:

Hefe, gezupfte LM und Backmalz in der zimmerwarmen Milch aufschwemmen und 20 Minuten vor sich hin dümpeln lassen.....

In dieser Zeit das Mehl in die Rührschüssels unseres elektrischen Küchensklaven sieben,
und die Hefemischung hinzufügen. Die Maschine knetet für 7 Minuten auf Stufe 1 ( Kenwood).
Nun erhöhen wir die Geschwindigkeit auf Stufe 2 und fügen teelöffelweise die sehr weiche Butter hinzu und kneten für weitere 7 Minuten. Kurz vor Ablauf der Zeit fügen wir das Salz hinzu.

Nun begibt sich der Teig in einen einstündigen Dornröschenschlaf. ( Bei Tim Burton würde er in Todesstarre fallen!)

Hat er sein Volumen deutlich vergrössert erlösen wir ihn aus der Dunkelheit und beglücken ihn mit dem Alkohol-Rosinen-Nuss Gemisch, das wir am Vortag präpariert haben. Übrigens, wer keinen Anisette parat hat, nimmt einen Pernod oder einen griechischen Zippero.....( irgendwas Anis - siges)

Nun geben wir den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und wirken einen schönen runden Brotlaib, den wir zum erneuten Schönheitsschlaf in einen Gärkorb legen und ihn dort für mind. zweieinhalb Stunden.
In der Zwischenzeit heizen wir unseren Backofen mit Stein auf 250 Grad auf.



Wir schiessen das Brot unter einem kräftigen Schwaden ein und regulieren sofort auf 220 Grad herunter, nach 10 Minuten auf 180 Grad heruntergehen und in weiteren 35 Minuten fertig backen.



Für die Brötchen Bäcker.....dieser Teig lässt sich fantastisch zu köstlichen kleinen Petit Pain verarbeiten.....

                                                                   Bon Appetit!


Montag, 7. Juli 2014

Chelsea-Schnecken

Von Jutta Leiendecker,
Jutta ist eine liebe Facebookfreundin, die das folgende Rezept auf ihrer Seite, bzw. ein Foto davon veröffentlichte.
Auf meine Bitte hin, hat sie dieses Rezept aufgeschrieben und bei den "Mehlkäfern" veröffentlicht.
Vielen lieben Dank Jutta, ein tolles Rezept!

Chorus






Zutaten für den Hefeteig:
500 g Mehl (Type 405 oder 1050), 60 g Zucker, 1 großes Ei, 60 g weiche Butter, 200 ml lauwarme Milch, 1 Würfel frische Hefe, 1 Prise Salz, 1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung des Hefeteiges:
Den Hefewürfel in die lauwarme Milch bröckeln und abgedeckt ca. 10 Min. stehen lassen. Vom Mehl 100 g abnehmen, in die Hefemilch rühren, abgedeckt ca. 20 Min. stehen lassen, bis der Vorteil Bläschen wirft.
Dann die Hefemilch mit Butter und Gewürzen mit der Restmenge Mehl gut verkneten, den Teig abgedeckt so lange stehen lassen, bis sich die Menge ca. verdoppelt hat (dauert je nach Temperatur 30 bis 50 Minuten).

Zutaten für die Füllung:
150 g Trockenfrüchte (Orangeat, Zitronat, Rosinen/Sultaninen, Aprikosen), 70 g brauner Zucker, 2 El zerlassene Butter

Weitere Zubereitung:
Den Backofen auf 190 Grad vorheizen.
Den gegangenen Hefeteig auf bemehlter Arbeitsfläche kurz kneten, dann zu einem Rechteck in Größe eines Backbleches ausrollen. Die zerlassene Butter auf die Teigplatte streichen, die Trockenfrüchte und den braunen Zucker darüber streuen. Von der Teigrolle Scheiben von ca. 5 cm Dicke abschneiden und mit einer Schnittfläche nach oben entweder in eine gefettete Kastenform oder in eine große Springform setzen. Das Ganze nochmals abgedeckt ca. 30 Minuten gegen lassen und dann auf der zweiten Schiene von unten bei 190 Grad backen.

Das Finish:
Die Scheiben voneinander trennen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. 150 g Puderzucker mit 2 EL Zitronensaft dickcremig und klümpchenfrei verrühren, auf die Schnecken geben und trocknen lassen.

Und sonst noch:
Der Hefeteig eignet sich übrigens wunderbar für andere, auch herzhafte, Füllungen.





  •  

Sonntag, 6. Juli 2014

Umbrischer Schokoladenkuchen

Umbrischer Schokoladenkuchen





Nachdem unsere italienischen Freunde uns bereits in den Vorrundenspielen verlassen mussten, ist es an der Zeit ihnen in Freunschaft und Dankbarkeit zu gedenken. Dieses in Form einer klassischen Dolce aus der Region Umbrien, scheint mir durchaus angemessen. Mit einer Kugel Eis, ist diese Spezialität der krönende Abschluss für den Versuch ein italienischen Menue auf die Beine und den Körper eines Norddeutschen zu stellen.

Man benötigt:

125      gr. Zucker
250      gr. Vollmilch
    2      Eier (M)
  60      gr. dunkle Schokolade, feinst gerieben
  65      gr. Maismehl
            Abrieb einer Bio Zitrone
    1      Prise Fleur de Sel


Als allererstes versenken wir die Milch in einen Topf, in den wir vorher bereits unser Maismehl verabschiedet hatten.
Das ganze wird nun ähnlich wie Griesbreichen, unter ständigem Rühren aufgekocht bis es anfängt unangenehm zu blubbern und zu spucken.




Wir verfrachten das dickliches Breichen in die Rührschüssel unseres Maschinchens und lassen diese die Plempe etwas kühler rühren.
Nun reiben wir das Schokolädchen, was bei dem Wetter und der Affenhitze richtig Freude macht. Ein echter Job für Ehemänner und ähnlich veranlagte Masochisten.
Nun trennen wir die Eierchen in Eigelbe und Eiweiß, dass Eiweiss schlagen wir mit dem Handrührer schnittfest.
Als dann geben wir die Eigelbe, den Zucker, den Zitronenabrieb und das Salz, nach und nach unter unsere Maisplempe und erlauben ihnen eine Tarantella mit dem Rührer.
Wir nehmen uns die Zeit den Backofen auf 200 Grad vorzuheizen und fetten die Form(en), Tarteform, Springförmchen, Soufflèförmchen, was auch immer beliebt.
Nun sind wir soweit, das wir unseren schnittfesten Eischnee vorsichtig unter das Maisbreichen heben. Vorsichtig ist das Zauberwort. Mit Fingerspitzen und - Zarfgefühl......nicht wie ein Fussballer, sondern engelgleich wie ein Elflein.


Sogleich in den Backofen mit der Schönheit und für 30 Minuten bei 200 Grad gebacken.

Wenn du hast fertig, dann du kannst warm oder kalt geniessen.....und ein Genuss ist es.


 
 
Buon Appetito!


Samstag, 5. Juli 2014

Pull Apart bread au beurre d'ail et parmesan

Pull Apart bread au beurre d'ail et parmesan





Ist es nicht sensationell, wir sind im Halbfinale, als Reminiszenz an unsere lieben französischen Freunde hier ein Rezept das ich auf dem französischen Blog Amuses bouche entdeckte und selbstverständlich nachbacken musste. Allerdings schon vor dem Spiel, ich war mir zu 100 % sicher das wir gewinnen werden. Ich habe die eine oder andere Kleinigkeit varieren müssen....unter anderem habe ich leider keine Metallguglehupfform mehr und war gezwungen, das in einm wabberigen Silikonteil zu machen, was ja sonst kein Problem darstellt, aber für dieses spezielle Brot irgendwie nicht wirklich das das Non Plus Ultra darstellt.

Das ist im Grunde eine Variation des amerikanischen in dekorative Falten gelegten Pull Apart Brotes. Wobei ich sagen muss, das die französische Version für mich hier, allein was die Ästhetik anbelangt, klar den Sieg davon trägt.


450          gr. Mehl  T65 (alternativ 550)
280          gr. Wassser , raumtemperiert
  16          gr. Hefe, frisch
  20          gr. Backmalz
    8          gr. Olivenöl, extra vergine
  12          gr. Salz

  90          gr. Butter, geschmolzen
    1          Bund Petersilie, fein gehackt ( nicht zermatscht)
    4          Knoblauchzehen, feinst gehackt ( und nicht durch die Knoblauchpresse gemanscht)
 10           gr. fein geriebener Parmesan


Zunächst mal schwemme ich, wie gewohnt, die Hefe und das Backmalz im Anschüttwasser auf und genehmige der Mischung, ein Entspannungspäuschen.
Ich siebe eifrig das Mehl in die Rührschüssel und stelle mir Olivenöl und Salz parat.
Zwischenzeitlich schmelze ich das Bütterchen, befördere Petersilie und Knoblauch hinein, stelle das Ganze in die Warteschleife.
Nun begibt sich das Hefegemisch in die Rührschüssel, wo es 5 Minuten auf Stufe 1 des Robotniks ( Küchenmaschinchen) verbunden wird, dann stellen von Walzer auf Samba um. Um das Ganze geschmeidiger werden zu lassen, kommt das Öl ins Spiel.....hinein damit. Weitere 5 Minuten tanz mit dem Knethaken sei dem Teig vergönnt. In den letzten beiden Minuten hupt das Salz hinzu.
Der Teig bekommt von uns nun eine wohlverdiente Ruhephase von einer Stunde, in der abgedeckten Schüssel. Er sollte deutlich an Volumen zugenommen haben.

Ist dieser Punkt erreicht hüpft unser Teig hurtig und beschwingt auf eine bemehlte Arbeitsfläche, wir teilen kleine , die Betonung liegt auf KLEIN, Golfbällchen ab und schleifen diese hübsch rund. Wer zu große Pranken hat, lässt das von Kindern oder Enkelchen bewerkstelligen ( die freun sich!)
Wir lassen die Bällchen ein Bad in der Silien-Knoblauch-Buttermischung nehmen um sie letztlich im Parmesan zu wälzen. Just nach der Parmesanwellness begibt sich das Teigbällchen in die zuvor gefettete und bemehlte Guglhupfform ( oder was immer ihr da so vorzieht!) und darf dann wieder eine Stunde lang das Volumen deutlich vergrössern.



Währenddessen ( wir sind ja geduldig) , heizen wir den Backofen auf gut 200 Grad vor .
Ist unser Meisterwerk deutlich angeschwollen schiessen wir es unter kräftigem Schwaden in den Backofen ein und belassen es dort 25 bis 30 Minuten. 5 Minuten bevor wir unser Brot herausholen, lassen wir den Schwaden ab und backen mit leicht geöffneter Ofentür bis zum Ende der Backzeit.
Dieses Brot ist ungemein fluffig und würzig, ein guter Begleiter zu Wein und Käse, aber auch zum Bier und zu einem guten Stück Fleisch vom Angus, frisch vom Grill.


 
 
Mes amis,
viel Spass beim Nachbacken
und
 
Bon Appetit!
 
 




Mittwoch, 2. Juli 2014

Eierschecke

Eierschecke




nachdem ich am Montag meinen Beitrag zu Zorras Bread Baking Day so schmählich in den Sand gesetzt habe, weil ich mein wundervolles Braunschweiger Bauernbrot nicht sofort nach dem Einschiessen auf 230 Grad runterregulierte  ( weil ich den Deutschen beim Fussball spielen zugucken musste ) und das gute Stück geschmacklich ( auch durch die Röstaromen) zwar unvergleich gut daherkommt, optisch aber ein Fiasko ist.
DA sind sie, dunkel wie der Schacht Mathilde ohne Grubenlicht :



Im Anschnitt ganz annehmbar:




Aber kommen wir zum tröstenden Rezept, nämlich meiner Eierschecke. Und die steht schon ganz lang auf meine Backliste. Den entscheidenen Anstoss gab die Lütte (Angelika Mann) mit ihrem Bild von einem köstlich daherkommenden Stück Kuchen, ostdeutscher Backtradition.
Also habe ich darangemacht ein Rezept zu finden das in etwa das darstellte was ich haben wollte. Wir beginnen mit einem Hefeteig als Grundlage und späteren Wohnsitz für das cremige Innenleben und die leckere Decke.


Hefeteig:

500               gr. Weizenmehl   Typ 550
170               gr. Milch, zimmerwarm
170               gr. Wasser, zimmerwarm nach Bedarf einzusetzen
  85               gr. Zucker
  70               gr. Butter, weich
  20               gr. Frischhefe
    4               gr. Salz

Die Hefe und den gesamten Zucker, löse ich in etwa 100 gr. Wasser. Das ganze bestäube ich mit etwas Mehl und lasse diese Mischung eine gute halbe Stunde anspringen.
Zwischenzeitlich siebe ich das Mehl in die Rührschüssel.
Hernach begibt sich der Vorteig in die Rührschüssel zum Mehl und wird mit der zimmerwarmen Milch auf Stufe 1 für 5 Minuten angeknetet, es folgen bei Stufe 2 für weitere 5 Minuten die Butten in kleinen Portiönchen gegebenfalls der Rest des Wassers.
Und nun lassen wir die Hefe ihr Werk verrichten....innerhalb 1 bis 1 1/2 Stunden sollte der Hefeteig heftig aufgegangen sein. Falls nicht ist er beleidigt, denn ihr hab was falsch gemacht und da ist der feine Herr extrem nachtragend.
Nach dieser Zeit nehmen wir ihn auf eine bemehlte Arbeitsfläche, walken ihn nochmal kurz durch und geben ihn dann in die gefettete 28er Springform hinein, erst mit den Händchen und dann mit so einer kleinen hübschen Holzrolle.....wir machen ihn platt und ziehen ihn am Rand ein bisserl hoch.
Das kann kann dann so aussehen:



Der Gute darf dann nochmals eine gute halbe Stunde gehen, diese Zeit nutzen wir um das Innenleben zu gestalten.

Fülle:

500           gr. Schichtkäse
100           gr. Zucker
  50           gr. Butter
    2           Eier, mittelgross
    1           P. Bio Vanillezucker
    1           Essl. gemahlene Mandeln
 1/2           P. Vanillepuddingpulver
    1           Prise Salz
                 Abrieb einer Bio Zitrone ( das die unbehandelt sind, versteht sich hoffentlich von selbst)


Wir schlagen mit dem Handrührer oder dem Küchenknecht die Butter schön schaumig, dahinein folgt auf dem Fusse die zimmerwarme Butter und die Prise Salz,
Separat verquirlen wir den Schichtkäse mit dem Puddingpulver, der Zitronenschale und den gemahlenen Mandeln. Das ganze geht dann zum Buttergemisch wird gut verrührt und hüpft dann geschmeidig auf den vorbereiteten Teig.

Nun kommen wir zum Guss


 50             gr. Zucker
   3             Eier
 25             gr. Butter
    2           Essl. Napoleon ( Weinbrand)
 1/2           Essl. Speisestärke

Wir schlagen die Eier mit dem Zucker auf, fügen die restliche weiche Butter, die Speisestärke und den Weinbrand hinzu und geben dem Ganzen im Wasserbad den Rest.
Diese dickliche Sauce begibt sich nun voller Freude auf die Quarkmischung und wird dort verstrichen.
Wir geben die Eierschecke auf die mittlere Schiene in den auf 200 Grad Ober-und Unterhitze vorgeheizten Backofen und belassen sie dort für  ca. 45 Minuten. Nach dreissig Minuten bekommt sie bei mir ein Häubchen aus Alu.
Nach Beendigung der Backzeit, stelle ich den Ofen ab und belasse das gute Stück noch etwa eine halbe Stunde bei leicht geöffneter Backofentür in Selbigem.

Fertig. Jaaaaaaa .....das mach ich mit Sicherheit nochmal.