Sonntag, 21. Juni 2015

St. Galler Ruchbrot

Lange hat es gedauert bis ich es angegangen bin...

mit diesem Brot verbindet sich für mich eine Geschichte.
Im Jahr 1994 musste mein Mann, beruflich, für gut ein Jahr in die Schweiz. Und weil unser Sohn damals noch keine drei Jahre alt war, begleiteten wir , mein Sohn, ich und unsere zwei Hunde ihn dorthin.
Das war für uns eines der schönsten Jahre unseres Lebens.
Wir bewohnten eine kleine, hübsche Wohnung direkt am Waldrand.
Mein Mann ging seinen Aufgaben nach und wir beschäftigten uns, durchforsteten den nahegelegenen Wald, lernten liebenswerte Menschen kennen, die unser Leben durch ihre gastfreundliche Offenheit und Freundschaft bereicherten.
Einer dieser besonderen Menschen war Bea, meine direkte Nachbarin, die so gar nicht meinen durch Johanna Spyri und Barbara Noack vorbelasteten Bild einer Schweizerin passen wollte.
Ich hatte bisher noch niemals einen so weltgewandten und wunderbaren Menschen kennenlernen dürfen. Bea war eine Dame, vom Kopf bis zu Sohle, war sprach- und wortgewandt, gebildet und cosmopolitisch und vollkommen frei von Vorurteilen und mit einem besonderen Humor, der in der Lage war über eine Schwächen zu lachen.
Sie hat mir in dieser Zeit die Sicht auf viele Dinge ermöglicht und durch ihre ansteckende Lebensfreude unseren Aufenthalt bereichert. Sie hat mir Land und Leute nahegebracht.
Über die Jahre hielten wir Kontakt, riefen einander an. Die Zeit verging, meine Tochter wurde geboren. Die Kontakte wurden weniger ab erloschen nie vollkommen.
Bis ich irgendwann feststellte das Jahre vergangen waren ohne das mir das bewusst war...ohne einen Brief, einen Anruf.
Und dann erinnerte ich mich an unser letztes Gespräch, sie fragte nach den Kindern, und erzählte wenig über sich. Ich hatte den Eindruck das sie etwas bedrückte und wollte sie aber nicht bedrängen.

Es waren Jahre ins Land gegangen, ohne das Bea in meinen Gedanken präsent gewesen wäre....nun war sie mit einemal da, und ich versuchte sie auf der alten Telefonnummer anzurufen.
Es gab die Nummer nicht mehr. Ich begann im Internet zu suchen, aber konnte weder sie, noch ihren Lebensgefährten finden. Dann faste ich mir ein Herz und rief im Haus an, hier hatte ich Namen gefunden die mir bekannt im Ohr klangen. Ich erläuterte kurz wer ich war und schon beim zweiten Anruf hatte ich Glück, ich sprach mit jemandem der damals jung verheiratet dort wohnte, in der Wohnung direkt unter uns.
Und die Geschichte die sie mir erzählte wollte mir schier das Herz zerreissen. Meine Freundin Bea war viel zu jung verstorben. Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie wusste das es keine Rettung geben würde und hatte sich noch von allen Freunden verabschiedet.
Und das tat sie auch bei mir und ich habe es einfach nicht ge- und bemerkt.
Es ist mir als hörte ich ihre Stimme, als hörte ich sie lachen...


                                                                 Bea Seiz


Und nun habe dieses Brot gebacken, denn eines habe ich gerade dort gelernt. Lebensfreude, Freundschaft und Genuss gehen Hand in Hand, gehören zusammen...

St. Galler Ruchbrot nach einem Rezept von Roger Warna

mit minimalen Änderungen.




Zunächst braucht es einen Pâte fermentée aus

240 gr.                                    Ruchmehl ( ich habe hier ein frz. Weizenmehl T80 gewählt)
  20 gr.                                    Weizenvollkornmehl
200 gr.                                    Wasser, raumtemperiert
    4 gr.                                    Frischhefe
    4 gr.                                    Meersalz

Die Hefe im Wasser aufschwemmen, Vollkornmehl und Salz unterrühren, zuletzt das Brotmehl hinzufügen und gut verkneten.
Nun mind. 2 Stunden bei Raumtemperatur anspringen lassen und dann für gut 24 Stunden in den Kühlschrank.

Am nächsten Morgen aus dem Kühlschrank nehmen und Raumtemperatur annehmen lassen.

Nun zum Hauptteig

468 gr.                            Pâte fermentée
600 gr.                            Ruchmehl ( ich: frz. Weizenmehl T80)
  90 gr.                            Weizenvollkornmehl
400 gr.                            Wasser , raumtemperiert
  10 gr.                             Frischhefe
  16 gr.                             Salz


Ich schwemme zunächst die Hefe im Wasser auf, füge dann das Weizenvollkornmehl und den Pâte fermentée hinzu, verrühre alles und lasse es für 5 Minuten anspringen.
Nun folgen Ruchmehl oder Brotmehl, alles für 10 Minuten auf langsamer Stufe vom Küchenbullen verkneten lassen, nun folgt das Salz und eine weitere Runde auf dem Küchenbullen für 5 Minuten auf Stufe 2 bis 3.

Es schliesst sich eine Teigruhe von 90 Minuten bei 28 °C an.

Den Backofen und Stein auf 250 Grad vorheizen.

Nun geht es ans formen und das könnte ein Problem werden. Muss aber nicht.
Auf Roger Warnas Blog findet sich eine wunderbare Fotoanleitung.

Den Teig teilen und jeweils rund schleifen, mit einem Rollholz eine Hälfte flach rollen und über die andere Hälfte schlagen, nun einen jeweil rechts und links eine Flügel rollen und damit die Mitte überschlagen, ( als ob man sich in ein Dreiecktuch einwickelt).




Nach dem Formen max. 10 Minuten entspannen lassen und dann mit einem Mörderschwaden in den Ofen bringen. Nach gut 20 Minuten den Schwaden ablassen und für weitere 30 Minuten bei 230 Grad fertig backen.
10 Minuten bevor man die Brote herausbringt, mit Wasser abstreichen, damit sie einen schönen Glanz bekommen.

Der Duft ist vielversprechend.

Mit Butter und Käse ein Gedicht.....zu diesem Brot passt eigentlich alles.





Wunderbares St. Gallerbrot
so wie ich es erinnere...




viel Spass beim nachbacken und mit dem Gruss der Müller



                                                                      Glück zu!



                                                       























Dienstag, 16. Juni 2015

The Famous Ritz Carlton Hotel 1920's Tea Room Lemon Pound Cake.

Das ist doch mal ein Name, oder?

Zum niederknien.

Da ich momentan etwas angeschlagen bin, lese ich zur Aufmunterung Agatha Christies "Herkules Poirot", ihr wisst schon, den putzigen kleinen Franzosen, mit den grauen Zellen, der eigentlich ein Belgier ist.
Und weil das ja in den zwanziger Jahren, den letzten Jahrhunderts spielt ....war mir nach etwas Klassischem.
Auf Scones konnte ich nicht, wohl aber auf einen Zitronenkuchen bzw. einen schönen, nicht zu trockenen Kranzkuchen, der nicht nur nach Sommer schmeckt, sondern auch danach duftet.

Und ob das glaubt oder nicht, dazu passt , man mag es glauben oder nicht eine wunderbare Clotted Cream mit einer ebenso wunderbaren handgedengelten Marmelade. Einfach sensationell.





Frankfurter Kranz ohne Frankfurt und ohne Gedöns.


Fast wie ein kleines Gedicht von John Keats

"Where be ye going, you Devon maid?
And what have ye there i' the basket?
Ye tight little fairy, just fresh from the dairy,
Will ye give me some cream if I ask it?

I love your meads, and I love your flowers,
And I love your junkets mainly,
But 'hind the door, I love kissing more,
O look not so disdainly!

I love your hills, and I love your dales,
And I love your flocks a-bleating;
But O, on the heather to lie together,
With both our hearts a-beating!

I'll put your basket all safe in a nook,
Your shawl I'll hang up on this willow,
And we will sigh in the daisy's eye,
And kiss on a grass-green pillow."


Und wer das auch mal "fühlen".....oder auch nur schmecken und riechen möchte braucht dazu:

3 cups flour
 
1 tbls. baking powder
3/4 tsp. salt
1  cup unsalted butter room temp
1/2 cup crisco
5 large eggs
3 cups sugar
1 cup whole milk, I used half and half because I had some
6-8 Tbsp. fresh squeezed lemon juice
1 zest of one of the lemons you squeezed
 
Okay, wir dröseln das jetzt mal auf, weil die amerikanische Version mit dem Crisco nicht die englische sein kann. Crisco geht gar nicht, wohl aber "Shortening" ....was einfach nur "Pflanzenfett" bedeutet. Das bleibt euch überlassen. Übersetzen wir also mal übersichtlich :
 
3 Tassen Mehl  -   360 gr. Patisseriemehl oder Weizenmehl T 405
1 Essl.
Backpulver       -    1 Essl. Backpulver
3/4 Teel.
Salz                   -    3/4 Teel.  Meersalz
1 Tasse
ungesalzene
Butter                 -  225 gr. Süssrahmbutter, zimmertemperiert
1/2 Tasse
Pflanzenfett        - 112 gr. Palmin (Soft)
5 grossse
Eier                     - 5 Eier, (L) zimmerwarm 
3 Tassen
Zucker                - 675 gr. Zucker 
1 Tasse
Milch                  - 240 gr. Vollmilch
6-8 Essl.
Zitronensaft        - 6 Esslöffel Zitronensaft
 
 
Abrieb einer Zitrone
1 Essl. Limoncello
 
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen,
Eine runde Backform "Bundt" fetten und mit 1 Essl. Mehl bestäuben.
 
Butter, Pflanzenfett und Zucker
für mind. 10 Minuten schaumig aufschlagen.
Alle festen Bestanteile wie Mehl, Backpulver, Meersalz, Zitronenabrieb vermischen und beiseite stellen.
Die Eier aufschlagen und ein Ei nach dem Anderen langsam unter die Butter mischen.
 
Nun folgen löffelweise, je ein Esslöffel Mehlgemisch, einem Esslöffel Milch.....das endet immer mit einem Esslöffel Mehlgemisch.
 
At last, die 6 Esslöffel Zitronensaft  und den Limoncello unterschlagen, so das ein glatter und duftender Teig entsteht.
 
 
 
Wir füllen den Teig in eine große Kranzform und backen das kleine Meisterwerk für eine knappe Stunde. Beobachte, sollte der Kuchen zu schnell Farbe annehmen ...mit Alufolie abdecken. Stäbchenprobe empfiehlt sich hier.
 
Mit dem Anschnitt warten bis das gute Stück ausgekühlt ist.
 
 
 
Der Anschnitt müsste dann etwa soooooo aussehen:
 
 
 
 
 
Die Gäste können kommen und freuen sich sicher über eine gute Tasse Tee, etwas Clotted Cream und etwas von Grossmutters Erdbeer - oder Kirschmarmelade. Wer hat und kann, auch gerne mal Zitronengelee oder Bitterorange Marmelade.
 
 
 
 
 
                                 Ach du ahnst das nicht, der war jetzt nicht eingeladen, aber der
                                                       Duft ist wirklich verführerisch.
 
 
 
                                            ( und nein, das ist keine Ratte! DAS ist Puccini!)
 
 
                                                                          Bon Appetit!
 
 
 
 
 
 









Montag, 15. Juni 2015

Happy Birthday to us - 1 Jahr "Die Mehlkäfer" - ein Grund zu feiern?

Ich habe ziemlich lange nichts geschrieben. Man könnte das als Sinnkrise bezeichenen , macht das bloggen Sinn oder ist es eher der Zeitvertreib sich langweilender Menschen?

Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen. Es macht mir Freude, es ist ein Onlinetagebuch dessen was ich mit viel Elan und Enthusiasmus begonnen habe... unsere Ernährung begreifbarer ( im wahrsten Sinne des Wortes!) zu gestalten.

Ich will wissen, was wir essen, wo es herkommt.  Den Einfluss den Nahrung auf unserer ganzes Leben, auf Gesundheit und Wohlbefinden hat, ist von großer Bedeutung. Ein Familienmitglied litt unter einer schweren chronischen Erkrankung, die dessen Lebensqualität massiv einschränkte.
Und hier greift nun ein was ich nicht für möglich hielt, die Vitalwerte sind mittlerweile die eines gesunden Menschen, was hinsichtlich der Schwere der Erkrankung gar nicht möglich ist.

Wunder? Nein!

Ich backe nun seit nunmehr 3 Jahren mein Brot selbst und kaufe bevorzugt mein Getreide und mein Mehl in kleinen Handwerksmühlen. Alte Getreidesorten, und nicht die Hochleistungsgetreide, die letztlich den Ertrag maximieren sollen, aber letztlich nicht selten für Erkrankungen verantwortlich zeichnen, die dann mit dem Stempel "Glutenunverträglichkeit" abgehandelt werden. Bis auf einige wenige Mitmenschen, die tatsächlich an einer lebensbedrohlichen Zöliakie ist realitas vergleichsweise gering. Neuere Studien ergaben, das es bei überwiegenden Zahl derer, die glauben an einer Glutenunverträglichkeit zu leiden, aller Wahrscheinlichkeit nach um eine normale sensitive Reaktion auf ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitoren), einem natürlichen Abwehrstoff des Getreides gegen Frassfeinde und Parasiten. Durch neue ertragreichere Züchungen hat sich dieser Stoff in den Pflanzen hochpotenziert, was eben bei sensitiven Menschen zu Symtomen führen kann, die denen gleichen, die bei einem Patienten mit einer diagnositzierten Unverträglichkeit vorkommen können.

Sich auf alte Getreidesorten zu konzentrieren, scheint mir hier ein guter und ganzbarer Weg.
Weizen macht weden fett, faul, noch macht er krank oder gar dement, wie uns einige Schreiberlinge weissmachen wollen, die mit der Hysterie gut Geld verdienen. Man bediene sich der Angst und alle Leute folgen, wie die Ratten in Hameln, jenem Mann mit der Pfeife.

Auf ein helles Brötchen oder Toast muss niemand verzichten.
Aus diesem Grund widmet sich mein Jubiläumspost dem Toast.

Eine Gegenüberstellung.

Zum einen ein Rezept aus dem Lehrbuch angehender Bäcker und Bäckerinnen, sowie einem Dinkeltoastrezept aus dem Feder und dem Backofen, des hochgeschätzen Dr. Björn Hollensteiner

Toastbrot aus dem Lehrbuch




Einfacher Buttertoast

  500 gr. Manitobamehl T 550
  500 gr. Weizenmehl T 550
  520 gr.  Wasser
    30 gr. Vollmilchpulver
    20 gr.  Zucker
    35 gr. Hefe ( im Orginalrezept waren 50 gr. Hefe angeben, too much for me!)
    50 gr. Butter
    20 gr. Salz
    10 gr. Backmalz


im handwarmen Wasser schwemmen wir Hefe und Backmalz auf. Wir fügen die Mehle hinzu und vermischen für 5 Minuten bei geringer Geschwindung. Nun fügen wir die weiche Butter hinzu und kneten für weitere 10 Minuten. Den Teig für 45 Minuten bei Raumtemperatur abgedeckt ruhen lassen. 
Nun nochmal mit der Hand ankneten, und in 10 Teile a 175 bis 180 Gramm abstechen und rundschleifen. Eine Kasten - oder Toastbrotform fetten, die Rundstücke dort dicht an dich hineingeben, abdecken und bei 28 Grad für gut 45 Minuten gehen lassen oder solange bis der Teig bis fast an den Rand der Form gelangt ist.

Backofen während dieser Zeit auf 190 bis 200 Grad bringen, den Toast mit einem Mörderschwaden für ca. 45 Minuten abbacken.





Ich habe mir einen Paninigrill gegönnt und aus diesem Grund auf die Toastbrotbackform verzichtet, denn ich wollte Monsterscheiben.





lohnt sich definitiv nachzubacken. Ich mag Dinkel, den leicht nussigen Geschmack.

Ausserdem macht sich dieser Toast sehr gut auf dem neuen Gadget.

Guckst du hier...lecker nicht wahr?





Eine tolle Krume oder?

Durch den Vorteig und die Milch Roux, erhält man eine etwas bessere Frischhaltung.








Yeah.


Und weil ich dieses Jubiläumspost nicht einfach abschliessen möchte, kommt jetzt eine Herausforderung für alle die gerne und viel backen.

Da ich nicht sehr weit von dem Ort lebe, an dem der gute Eulenspiegel, Eulen und Meerkatzen buk ( Wir erinnern uns: "Als Eulenspiegel wieder nach Braunschweig in die Bäckerherberge kam, wohnte nahe dabei ein Bäcker. Der rief ihn in sein Haus und fragte ihn, was er für ein Geselle sei. Er sprach: „Ich bin ein Bäckergeselle.“ Der Brotbäcker sagte: “Ich habe eben keinen Gesellen. Willst du mir dienen?“ Eulenspiegel sagte: “Ja.“
Als er nun zwei Tage bei ihm gewesen war, hieß ihn der Bäcker, am Abend zu backen, denn er konnte ihm bis zum Morgen nicht helfen. Eulenspiegel sprach: “Ja, was soll ich denn backen?“ Der Bäcker war ein leicht erregbarer Mann, er wurde zornig und sagte im Spott: „Bist du ein Bäckergeselle und fragst erst, was du backen sollst? Was pflegt man denn zu backen? Eulen oder Meerkatzen!“ Und damit legte er sich schlafen.
Da ging Eulenspiegel in die Backstube und machte aus dem Teig nichts als Eulen und Meerkatzen, die ganze Backstube voll, und backte sie.
Der Meister stand des Morgens auf und wollte ihm helfen. Doch als er in die Backstube kam, fand er weder Wecken noch Semmeln, sondern lauter Eulen und Meerkatzen. Da wurde der Meister zornig und sprach: „Daß dich das jähe Fieber packe! Was hast du da gebacken?“ Eulenspiegel sagte: „Was Ihr mich geheißen habt, Eulen und Meerkatzen.“ Der Bäcker sprach: „Was soll ich nun mit dem Narrenzeug tun? Solches Brot ist mir zu nichts nütze. Ich kann das nicht zu Geld machen.“ Und er ergriff Eulenspiegel beim Hals und sagte: „Bezahl mir meinen Teig!“ Eulenspiegel sprach: „Ja, wenn ich Euch den Teig bezahle, soll dann die Ware mein sein, die davon gebacken ist?“ Der Meister sagte: „Was frage ich nach solcher Ware! Eulen und Meerkatzen kann ich nicht gebrauchen in meinem Laden.“
Also bezahlte Eulenspiegel dem Bäcker seinen Teig, packte die gebackenen Eulen und Meerkatzen in einen Korb und trug sie aus dem Haus in die Herberge „Zum Wilden Mann“. Und Eulenspiegel dachte bei sich selbst: Du hast oft gehört, man könnte keine so seltsamen Dinge nach Braunschweig bringen, daß man nicht Geld daraus löste. Und es war am Vortage des Sankt-Nikolaus-Abends. Da stellte sich Eulenspiegel mit seiner Ware vor die Kirche, verkaufte alle Eulen und Meerkatzen und löste viel mehr Geld daraus, als er dem Bäcker für den Teig gegeben hatte.
Das wurde dem Bäcker kundgetan. Den verdroß das sehr, und er lief vor die Sankt-Nikolaus-Kirche und wollte von Eulenspiegel auch die Kosten für das Holz und für das Backen verlangen. Aber da war Eulenspiegel gerade hinweg mit seinem Geld, und der Bäcker hatte das Nachsehen.

Quellen:

Hermann Bote, Till Eulenspiegel, Kapitel 62; aufgerufen über http://gutenberg.spiegel.de, 13.12.2011."


Nun ihr lieben Bäckersleut, das soll bis zum 16. Juli dieses Jahres eure Aufgabe sein. Backt Eulen und Meerkatzen für die Mehlkäferin.
Sie wird es euch danken, dem Sieger winkt ein Preis, aus der Stadt in der gute Till liebte, lachte, soff, als auch Eulen und Meerkatzen buk.

Ihr backendes Volk, es soll euer Schade nicht sein.



Mit vielen lieben Grüssen an all die treuen Leser...


eure Mehlkäferin.