Für mich entscheidend sind die Gewürze. Da macht es Spass zu experimentieren. Die Füllungen der Rosen sind so vielfältig wie die Kulturen im Orient.
Hier lässt sich mit Geschmäckern, mit Nuancen spielen, alles was ein Gewürzbasar ( oder das Gewürzregal des türkischen oder libanesischen Lebensmittelhändler ) hergibt. Düfte und Geschmack gehen hier auf einzigartige Weise Hand und Hand. Wir können von der Vielfältigkeit der Kräuter und Gewürze nur lernen und wieder auf altes Wissen zurückgreifen das auch in unseren Breitengraden einmal gab, bevor "Knorr" und "Maggi" Einzug hielten.
Frauen im Orient verstehen es die Sinne zu verwirren, ja selbst oder vielleicht besonders in der Küche. Davon wusste schon der deutsche Dichter Wilhelm Hauff zu berichten. Zunge und Magen gilt es nicht zu betäuben, sondern zu verzaubern.
Und diese kleinen, feinen Leckereien sind nicht selten Bestandteil einen großen türkischen Gastmahls, so das der Gast sich willkommen und angenommen fühlt. Etwas was in unserer Kultur leider verloren gegangen ist.
Aber nun zu unserem Teig, ich habe, da ich große Hefemengen nicht so sonderlich mag, das Teigrezept indem ich einen Altteig zugegeben habe.
275 gr. Altteig oder paté fermentée
500 gr. Weizenmehl Typ 550
240 gr. Vollmilch 28 °C
5 gr. Hefe
1 Teel. Backmalz ( flüssig )
2 Eigelbe (M)
14 gr. Fleur de Sel
Schwarzkümmel fürs Topping
Fülle 1:
150 gr. weisser türkischer Käse, nach Gusto Ziegen-oder Schafskäse
50 gr. gehackte Petersilie
1 Essl. frischer Dill
ein wenig Nane, Pfeffer und Meersalz, etwas Pul Biber
Den Käse mit einer Gabel zerbröseln, Kräuter und Gewürze unterarbeiten.
Fülle 2:
200 gr. Rinderhack
1 kleine Zwiebel, feinst gehackt
1 Knoblauchzehe, ebenfalls feinst gehackt
1 Essl. Tomatenmark ( vom türkischen Lebensmittelhändler)
Meersalz, Pfeffer, Petersilie, Ras al Hanoud, Pul Biber
Zwiebel und Knoblauch in einer Pfanne mit etwas Olivenöl glasig dünsten, das Tomatenmark hinzufügen und alles miteinander kräftig anschwitzen. Das Rindergehackte dazugeben und krümelig braten. Mit Salz und Pfeffen, sowie den Gewürzen kräftig abschmecken, abkühlen lassen.
Zunächst verrühre Hefe und Backmalz in der lauwarmen Vollmilch, auf das die Hefe fröhlich ihr Tagwerk verrichte.... anspringen soll sie!
Den Alteig in die Rührschüssel, fügen wir das Weizenmehl hinzu.
Ist die Hefe ordentlich angesprungen, geben wir die Eigelben ins Schüsselchen, rühren die Eierchen hübsch unter und geben alles zum Mehl und zum Alteig.
Wir starten das Rührmaschinchen auf Stufe 1 und kneten für 8 Minuten an, zwischendurch geben wir das Salz dazu. Wir treiben das Maschinchen etwas an und lassen sie kneten bis der Teig glatt wie ein Kinderpopo ist und der Gluten gut ausgeknetet ist.
Nun darf unser Teig ruhen, ein gutes Stündchen oder mehr, bis er sich deutlich vergrössert hat.
Die Feuerstelle auf 200 Grad vorheizen.
Erst dann geben wir den Teig auf die Arbeitsplatte und nehmen etwa Walnussgroße Stücke ab, die wir zu flachen runden Platten in der Grösse einer kleinen Untertasse ziehen, nicht mit dem Rollholz, dazu reichen die Fingerchen.
So dann schneiden wir sie mehrfach ein und geben in die Mitte unsere Fülle.
Wir legen die eingeschnittenen Seiten so um die Fülle das daraus unsere Rose ( im türkischen "Gül") entsteht. Nun legen wir nochmals eine Teigruhe von 20 Minuten ein.
Und backen dann unser kleines Kunstwerk bei 200 Grad fallend auf 180 Grad für ca. 20 bis 25 Minuten.
Wie das duftet!
Bon Appetit!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen